EU macht laut Volkswagen Autos für Kleinverdiener unerschwinglich
Das Wichtigste in Kürze
- VW-Vorstand Hans Dieter Pötsch warnt, dass E-Mobilität die Autos verteuert.
- Er kritisiert, dass er im EU-Parlament dafür kein Gehör fand.
Den Trend zum E-Auto hat der Volkswagen-Konzern verschlafen. Doch neue Vorgaben der EU zwingen den grössten Autobauer der Welt zum Umdenken. Bis 2020 soll der CO2-Ausstoss bei Neuwagen um 37,5 Prozent senken.
«In unserem Fall bedeuten die Vorgaben aus Brüssel einen Anteil von etwa 40 Prozent E-Fahrzeuge ab 2030», sagt Volkswagen-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch der «Welt». Man habe das Ziel, Elektromobilität auch für breite Bevölkerungsschichten zugänglich zu machen.
Doch das dürfte schwierig werden, glaubt man beim Konzern. «Das heutige Preisniveau ist nicht zu halten, wenn diese Autos mit Elektromotoren ausgestattet werden», warnt der Manager. «Daher wird es im Kleinwagensegment ganz unweigerlich zu erheblichen Preiserhöhungen kommen.»
Unterhalt günstiger
Künftig werde sich die Frage stellen, ob sich Menschen mit niedrigem Einkommen noch ein eigenes Auto leisten können, sagt Pötsch. «Die EU-Kommission hatte auf diese Entwicklung frühzeitig hingewiesen», sagt der Manager. «Leider haben EU-Parlament und EU-Rat diese soziale Frage der individuellen Mobilität nicht mehr aufgegriffen.» Es stimmt schon: In der Anschaffung sind E-Autos deutlich teurer als vergleichbare Benziner.
Was der VW-Manager hier unterschlägt: Elektroautos sind im Unterhalt günstiger. Strom ist preiswerter als Benzin, und da weniger Teile verbaut sind, ist auch der Service weniger teuer. Auf E-Autos sind zudem vielerorts die Steuern tiefer, auch gibt es Vorteile bei der Versicherungsprämie.
Je nach Fahrzeugklasse sind Stromer darum schon heute günstiger. Und dass die Preise für E-Auto sinken, darüber sind sich Experten einig.