Finanzmarkt kämpft mit Einbruch der Ölpreise
Das Wichtigste in Kürze
- Die weltweiten Finanzmärkte haben aktuell mit dem Coronavirus zu kämpfen.
- Nun verstärken sich die Probleme wegen einbrechender Ölpreise.
- Der Opec und seinen Partnern gelang es nicht, eine Einigung zu erzielen.
Den weltweiten Aktienmärkten steht wohl ein schwarzer Handelstag bevor. Der Opec ist es nicht gelungen, sich mit den Ländern ausserhalb des Kartells auf eine Förderkürzung zu einigen. Deshalb brechen die Ölpreise aktuell regelrecht ein. Damit wird die Sorge um die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft um eine weitere Facette ergänzt.
Flucht in sichere Häfen am Finanzmarkt immer schwieriger
In Asien sind die Kurse am Finanzmarkt zum Wochenstart bereits abgestürzt. Sie knüpfen damit nahtlos an die Abgaben der vergangenen Woche an, die sich zum Wochenschluss ebenfalls nochmals verstärkt hatten.
Gleichzeitig sorgt die Flucht in sichere Häfen für einen steigenden Goldpreis und weiter sinkende Zinsen bei den US-Staatsanleihen. Auch am Devisenmarkt macht sich die Flucht in sichere Anlagen bemerkbar. Sowohl der Franken als auch der japanische Yen stehen unter Aufwertungsdruck.
Nach Berechnungen des Brokers IG dürfte der Schweizer Leitindex SMI zum Handelsstart einbrechen. Ein Verlust von annähernd 700 Punkten (knapp 7 Prozent) auf 9078 Punkte wird erwartet. Ähnlich starke Abgaben werden beispielsweise auch für den deutschen Dax erwartet. Die Futures für die Wall Street deuten Abgaben von etwa 1200 Punkten zum Auftakt an.
Opec und Partner ohne Einigung
«Die unbequeme Wahrheit für viele Anleger ist die Tatsache, dass man sich wirklich kaum noch irgendwo verstecken kann.» Das sagte ein Marktteilnehmer über den Finanzmarkt.
Auslöser dafür ist, dass sich das Ölkartell Opec und seine Kooperationspartner nicht auf eine weitere Beschränkung der Rohölproduktion einigen konnten. Stattdessen haben Saudi-Arabien und Russland einen Preiskrieg eröffnet. Der schickte die Öl-Preise am Montag um etwa 30 Prozent in die Tiefe.
Sowohl die Sorte Brent als auch US-Leichtöl erleben die grössten Einbrüche seit Januar 1991 zu Beginn des ersten Golfkrieges.
US-Staatsanleihen gefragt
Als weitere Belastungsfaktoren kommen noch die jüngsten Konjunkturdaten aus China und Japan hinzu. Sie verschärfen die Panik an den Märkten.
Vor diesem Hintergrund ist der Preis für die Feinunze Gold auf über 1'700 US-Dollar gestiegen. US-Staatsanleihen sind ebenfalls gefragt. Die Renditen für die zehnjährigen US-Anleihen sind im Gegenzug erstmals unter die Marke von 0,5 Prozent gefallen.
An den Devisenmärkten suchen Investoren ebenfalls nach sicheren Häfen. Neben dem japanischen Yen setzen sie auf den Schweizer Franken. Der Euro kostet aktuell 1,0553 Franken und der US-Dollar geht zu 0,9256 Franken um. Zum Vergleich: Am Freitagabend kostete der Euro noch 1,0603 Franken und der US-Dollar 0,9369 Franken.