Die Unternehmensgruppe FinFisher meldet Insolvenz für drei Büros an. Gleichzeitig läuft gegen die Gruppe ein Verfahren wegen illegalen Exports von Trojanern.
Finfisher Staatsanwaltschaft München I
Am heutigen 4. April sei ein Termin bei der Ermittlungsrichterin angesetzt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft München I. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Gegen FinFisher läuft ein Verfahren wegen des illegalen Exports von Staatstrojanern.
  • Gleichzeitig meldet die Unternehmensgruppen für drei Büros Insolvenz an.
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Die Firmengruppe FinFisher meldet für drei Unternehmen Insolvenz an. Es wurden Insolvenzverfahren für FinFisher GmbH, FinFisher Labs GmbH und raedarius m8 GmbH eröffnet. Die Geschäftstätigkeiten wurden eingestellt. Des Weiteren steht die Gruppe im Fokus von Ermittlungen wegen möglicher illegaler Exporte von Staatstrojanern.

Die Gruppe entwickelt Trojaner-Software und vertreibt diese laut «Netzpolitik» in verschiedenen Staaten an Institutionen wie Polizei und Geheimdienst. Der Verdacht besteht, dass diese ohne entsprechende Genehmigungen vertrieben wurden. 2019 hatte «Netzpolitik» zusammen mit weiteren Organisationen deswegen eine Strafanzeige gestellt.

FinFisher: Software in der Türkei entdeckt

Die Staatsanwaltschaft München erliess Ende 2021 einen Vermögensarrest. Aus einer rechtswidrigen Tag erlangtes Vermögen sollte gepfändet werden. Die Pfändung wurde jedoch durch die Insolvenzverfahren unwirksam.

FinFisher-Software war immer wieder auch in Diktaturen aufgetaucht. Sie fand bereits Verwendung in Ländern wie Äthiopien, Bahrain und Ägypten. 2017 wurde sie auch in der Türkei entdeckt. Dies, ohne dass eine entsprechende Genehmigung vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle ausgestellt wurde.

Die Vorwürfe wurden zurückgewiesen. Die angemeldete Insolvenz hat keinen Einfluss auf das Ermittlungsverfahren.

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