Für die UPC Schweiz Übernahme gibt es eine kleinere Kapitalerhöhung
Das Wichtigste in Kürze
- Sunrise will UPC Schweiz übernehmen und somit ausbauen.
- Die Kapitalspritze für die Übernahme war zuvor vielen Aktionären ein Dorn im Auge.
- Nun soll die Kapitalerhöhung auf 2,8 Milliarden Franken reduziert werden.
Die Kapitalerhöhung soll nun noch 2,8 Milliarden Franken betragen. Ursprünglich stand eine Kapitalerhöhung von 4,1 Milliarden im Raum. Gegen diese hatte sich aber Widerstand geregt.
Man sei erfreut, dass man den Aktionären nun eine verbesserte Transaktionsstruktur für die Akquisition von UPC Schweiz präsentieren könne. Das teilte Sunrise Communications am Montag mit. Damit bestätigen sich Spekulationen von Ende der vergangenen Woche.
Nebst der um 1,3 Milliarden reduzierten Bezugsrechtsemission passt Sunrise Communications auch die Erwartungen für die zu erwartende Rentabilität an. Der Zugewinn an Equity Free Cash Flow pro Aktie werde sich im ersten Jahr verdoppeln.
Generalversammlung am 23. Oktober
Oben drauf legt Sunrise noch eine höhere Dividende für 2019. Insgesamt sollen zwischen 350 und 370 Millionen Franken an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Das begründet Sunrise mit der höheren Anzahl ausstehender Aktien nach der Bezugsrechtsemission. In den Folgejahren soll die Dividende je Aktie um jährlich 4 bis 6 Prozent ausgeweitet werden.
Die ausserordentliche Generalversammlung, welche die Kapitalerhöhung genehmigen muss, ist auf den 23. Oktober angesetzt. Die Schweizerische Wettbewerbskommission Weko hat die Transaktion bereits ohne Auflagen genehmigt. Widerstand kommt aber von grösseren Aktionären.
Mit der Übernahme von UPC Schweiz will Sunrise Communications Marktanteile gewinnen und damit dem Marktführer Swisscom zu Leibe rücken.
Sunrise Communications erhält positive Rückmeldung zu Kapitalerhöhung für Kauf von UPC Schweiz
Ob es mit einer deutlich geringeren Kapitalerhöhung gelingt, die kritischen Sunrise-Aktionäre von der Transaktion zu überzeugen, ist offen. Die Kapitalspritze war bislang vielen ein Dorn im Auge. Auch weil der zunächst angekündigte Umfang von 4,1 Milliarden Franken den Börsenwert von Sunrise deutlich übersteigt.
Die Eigentümer müssen also viel Geld in die Hand nehmen, um ihren bestehenden Anteil aufrechtzuerhalten. Oder ihr Aktienpaket wird verwässert.
Eine Firmensprecherin erklärte am vergangenen Freitag, dass das Sunrise-Management mit vielen Aktionären gesprochen habe. Dabei gab es positive Rückmeldungen. «Die Mehrzahl der Aktionäre steht hinter der Transaktion», erklärte sie.
Doch auch die Gegner zeigten sich ihrer Sache sicher. Angeführt werden sie vom deutschen Grossaktionär Freenet. Der hält rund ein Viertel der Anteile und angekündigt, seine Zustimmung zu verweigern. Auch andere Aktionäre hatten sich kritisch geäussert.