Die Wettbewerbskommission gibt grünes Licht für eine Übernahme von UPC durch Sunrise. Doch der Deal muss noch eine wichtige Hürde meistern.
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Die Übernahme der UPC durch Sunrise ist vom Tisch. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Weko stellt keine Bedingungen für eine Übernahme von UPC durch Sunrise.
  • Freenet und AOC wollen aber gegen eine Kapitalerhöhung stimmen.
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Sunrise darf UPC kaufen. Heute hat die Wettbewerbskommission für den Milliarden-Deal grünes Licht gegeben. Bedingungen vonseiten der Wettbewerbshüter gibt es keine.

Damit ist die erste Hürde geschafft. Doch am 23. Oktober müssen die Aktionäre von Sunrise die 6,3-Milliarden-Übernahme absegnen. Das dürfte nicht einfach werden.

Olaf Swantee Sunrise Communications
Olaf Swantee, Chef von Sunrise Communications, weibelt für eine Übernahme der UPC. - Keystone

Längst hat Freenet, grösster Einzelaktionär des Zürcher Telekom-Unternehmens, Widerstand angekündigt. Zwar hält der deutsche Konzern eine Übernahme für strategisch sinnvoll. Allerdings sei der Kaufpreis zu hoch.

Kaufpreis für UPC zu hoch?

Nicht nur Freenet steht dem Deal im Weg. Auch der aktivistische Investor Active Ownership Capital (AOC) spricht sich gegen die Übernahme aus. Mindestens zwei Milliarden zu teuer sei die Transaktion, so die Begründung.

Freenet und AOC halten zusammen 28 Prozent der Sunrise-Aktien. Der Deal ist damit gefährdet, weil an der ausserordentlichen Generalversammlung kaum alle Aktionäre anwesend oder vertreten sein werden. «Wenn 40 Prozent der Aktionäre den Deal ablehnen, reicht das», sagt AOC-Gründer Florian Schuhbauer dem «Tages-Anzeiger».

Den Aktionären geht es nicht nur darum, Sunrise vor einer überteuerten Übernahme zu schützen. Damit das Zürcher Unternehmen die Übernahme stemmen kann, ist eine Kapitalerhöhung von über vier Milliarden Franken nötig. Damit würden die Anteile der Aktionäre verwässert werden.

Weniger Gewicht nach Kapitalerhöhung

Freenet müsste sich mit rund einer Milliarde an der Kapitalerhöhung beteiligen, um nicht an Gewicht zu verlieren. Doch weil der Konzern hoch verschuldet ist, ist dies keine Option.

Sara Stalder
Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz. - Keystone

Durch eine Fusion entstünde ein starker Konkurrent für die Swisscom. Denn das Handy-Netz von Sunrise und das Festnetz von UPC ergänzen sich sehr gut.

Bei der Stiftung für Konsumentenschutz sieht man dies nicht so. «Wenn die Fusion tatsächlich stattfindet, haben Sunrise und Swisscom die Konsumenten in der Schweiz im Sack», sagt Geschäftsleiterin Sara Stalder.

Sie befürchtet, dass so ein Duopol entstehen könnte. Denn das vergleichsweise kleine Unternehmen Salt könne die beiden Giganten nicht mehr wirksam konkurrenzieren.

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