Galeria Karstadt Kaufhof meldet erneut Insolvenz an
Galeria Karstadt Kaufhof meldet nun nach der Pleite des Mutterkonzerns Signa das dritte Mal innerhalb von vier Jahren Insolvenz an.
Das Wichtigste in Kürze
- Schon Ende November meldete die Muttergesellschaft Signa Holding Insolvenz an.
- Nun folgt auch der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof.
- Das Unternehmen soll jedoch nicht aufgelöst werden, sondern sucht einen neuen Besitzer.
Deutschlands letzter grosser Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof beantragt erneut ein Insolvenzverfahren. Es ist das dritte innerhalb weniger Jahre. Was mit den gut 90 Warenhäusern und mehr als 15'000 Beschäftigten passiert, ist unklar.
Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) hat beim Amtsgericht im deutschen Essen einen Insolvenzantrag gestellt. Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Galeria sucht demnach einen neuen Eigentümer. Gespräche mit potenziellen Investoren seien bereits angelaufen, Ziel sei die Fortführung des Warenhauskonzerns.
Signa-Holding hält Galeria zurück
Karstadt-Chef Olivier van den Bossche sagte: «Galerias operativer Erfolg wird durch die Rahmenbedingungen der alten Eigentümerstruktur belastet. Wir sehen in dem heutigen Tag ausdrücklich einen Befreiungsschlag.»
Weiter heisst es in der Mitteilung: «Die Insolvenzen der Signa-Gruppe schädigen Galeria massiv.» Sie behindere «das laufende Geschäft» und schränke «durch hohe Mieten und teure Dienstleistungen die künftige Entwicklungsmöglichkeit stark ein».
Für GKK ist es schon die dritte Insolvenz innerhalb von weniger als vier Jahren. Vorausgegangen war die Schieflage des Mutterkonzerns Signa. In den vergangenen Wochen hatten mehrere Unternehmen aus der Handels- und Immobiliengruppe des österreichischen Unternehmers René Benko Insolvenz angemeldet.
Darunter war auch die Signa Retail Selection AG, zu der GKK gehört. Sie hatte Ende November angekündigt, ihr Geschäft geordnet abzuwickeln, was einen Verkauf von GKK bedeutet.
Karstadt hat Ende 2022 zuletzt Insolvenz angemeldet
Deutschlands letzter grosser Warenhauskonzern hatte erst Ende 2022 Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen müssen. Im März 2023 stimmte die Gläubigerversammlung dem Insolvenzplan zu.
Signa hatte für die Sanierung 200 Millionen Euro zugesagt. Diese hätte in mehreren Tranchen bis 2025 fliessen sollen, die ersten 50 Millionens dem Vernehmen nach im Februar.