Gerissene Lieferketten belasten Märkte für Lastwagen und Wohnmobile
Im ersten Halbjahr 2022 wurden insgesamt 18'416 Sach- und Personentransport-Fahrzeuge in der Schweiz und in Liechtenstein immatrikuliert, wie Auto Schweiz am Donnerstag mitteilte. Das sind knapp 18 Prozent weniger als im Vorjahr und mehr als 21 Prozent weniger als noch vor der Pandemie im ersten Semester 2019.
Der Rückgang sei bedingt durch die Lieferkettenprobleme seit Beginn der Coronakrise, so die Mitteilung. Diese hätten sich mit dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine nun aber noch verschärft und wirkten sich auch auf die Wohnmobile aus, welche erstmals nach zwei Jahren wieder hinter dem Vorjahreswert zurücklägen.
Die anhaltend schwierige Versorgung mit Rohstoffen und Zulieferprodukten bei der Fahrzeugproduktion sorge nach wie vor für ein Nadelöhr bei der Lieferbarkeit, heisst es. Da am Nutzfahrzeugmarkt generell längere Lieferfristen von Bestellfahrzeugen herrschten als bei Personenwagen, etwa wegen Spezial-Auf- oder -Umbauten, seien gesamtwirtschaftliche Effekte oder geänderte Rahmenbedingungen oft erst mit Verzögerung an den Immatrikulationszahlen ablesbar.
Im zweiten Quartal seien nun die Folgen des Ukrainekriegs und die gestiegene Inflation endgültig am Schweizer Nutzfahrzeugmarkt angekommen. Und auch die wirtschaftlichen Aussichten hätten sich eingetrübt.
Dementsprechend sei insbesondere die Zahl neuer leichter Nutzfahrzeuge in den ersten sechs Monaten zurückgegangen (-20%), die generell als guter Indikator für die aktuelle Konjunkturlage gelte. Beim kleineren Markt für schwere Nutzfahrzeuge ist der Rückgang mit rund 10 Prozent lediglich halb so gross.