Gewerkschaft wirft Nestlé bei möglichem Herta-Verkauf «Profitgier» vor
Die Gewerkschaft NGG hat den Lebensmittelkonzern Nestlé wegen des möglichen Verkaufs des Wurstgeschäfts von Herta scharf kritisiert.

Das Wichtigste in Kürze
- NGG: Wurstwarenhersteller soll bis Ende 2019 «meistbietend» verkauft werden.
«Dahinter steckt rücksichtslose Profitgier», erklärte NGG-Vizechef Freddy Adjan am Freitag. «Um absurd hohe Renditen von bis zu 18,5 Prozent zu erzielen, soll nun ein Unternehmen, das nach jahrelanger Durststrecke erstmals wieder schwarze Zahlen schreibt, offensichtlich meistbietend verkauft werden.»
Nestlé hatte am Donnerstag angekündigt, «diverse strategische» Möglichkeiten für die Wurstwaren von Herta zu prüfen. Der Lebensmittelkonzern will sich stattdessen stärker auf Produkte konzentrieren, die ein höheres Wachstum versprechen - darunter vegetarische Produkte und Kaffee.
Die NGG kritisierte, hinter der Prüfung der strategischen Optionen für Herta stehe der Plan, die Traditionsmarke bis Ende des Jahres 2019 zu verkaufen.
Die Herta-Beschäftigten, die durch den Verzicht auf Tarifleistungen die Sanierung des Unternehmens erst ermöglicht hätten, seien von der Verkaufsoption am Donnerstag überrascht worden. Im Falle des Verkaufes müsse Herta "als Ganzes und nicht in den einzelnen europäischen Ländern filetiert und gesplittet" veräussert werden", forderte Adjan. Auf dem Spiel stünden 400 Arbeitsplätze.