Glasfaserausbau: Massive Unterschiede nach Kanton
Netflix, Youtube oder Zoom: Moderne Dienste brauchen schnelles Internet. Doch der Glasfaserausbau hinkt in vielen Kantonen hinterher.
Das Wichtigste in Kürze
- 87 Prozent der Häuser in Basel-Stadt verfügen über einen Glasfaseranschluss.
- Den Highspeed-Anschluss hat in Neuenburg, Uri und Jura nicht mal jedes zehnte Gebäude.
Die grossen Telecom-Konzerne werben diese Tage oft für schnellen Internetanschluss daheim. Wirklich zügig ist der Zugang aber nur, wenn Glasfaserkabel zum Haus gezogen wurden. Das ist längst nicht überall der Fall.
Dies zeigen aktuelle Daten des Bundesamts für Kommunikation. Spitzenreiter ist der Kanton Basel-Stadt: 87 Prozent der Gebäude sind an das Glasfasernetz angeschlossen. Auch Schaffhausen steht sehr gut da. Im Grenzkanton verfügen 83 Prozent der Häuser über den schnellen Internetanschluss.
Auf der anderen Seite stehen Neuenburg, Uri und Jura. In diesen Kantonen hat nicht mal jedes zehnte Gebäude einen Glasfaseranschluss (siehe Tabelle unten).
Die Auswertung zeigt auch: Einen Stadt-Land-Graben gibt es nicht. In Genf sind die Glasfaserkabel zu einem Drittel der Gebäude gezogen, in Nidwalden verfügen fast drei Viertel über den Highspeed-Anschluss.
Kommunale Politiker verantwortlich
Gemäss Telekom-Experte Ralf Beyeler vom Vergleichsportal Moneyland hat dies historische Gründe. «Eigentlich sind Glasfasernetze kommunale Themen.» Ausnahme seien hier nur der Kanton Freiburg und der deutschsprachige Teil des Wallis.
Manche Städte hätten den Glasfaserausbau forciert. «Gibt es in einem Kanton viele solche Städte und Gemeinden, dann ist der FTTH-Anteil eher hoch.»
Laut Beyeler liege es an den kommunalen Politikern, dafür zu sorgen, dass Glasfaserinfrastruktur ausgebaut werde. «Allerdings sind anscheinend viele Politiker der Meinung, dass es nicht notwendig ist, dass die Gemeinden eine gute Internet-Infrastruktur aufbauen müssen.»