Glyphosat Prozess um Monsanto macht Bayer zu schaffen
Bayer Rückschlag: Der Pharma- und Agrarchemie-Konzern unterliegt in den USA im Glyphosat Prozess.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Prozess um Monsanto geht in die nächste Runde.
- Die Jury befand, dass das Unternehmen Schuld an einer Krebserkrankung eines Klägers trägt.
Roundup heisst das glyphosathaltige Unkrautvernichtungsmittel von Monsanto. Es hat zur Krebserkrankung eines Klägers in den USA mit beigetragen. Das befand die Jury eines US-Bundesgerichts gestern Dienstag in San Francisco.
Demnach spielte Glyphosat eine entscheidende Rolle bei der Erkrankung von Edwin Hardeman, der das Mittel über 25 Jahre lang einsetzte. Er leidet unter einer Lymphdrüsenkrebserkrankung und wirft Monsanto vor, die Risiken des Produkts mit dem umstrittenen Wirkstoff verschwiegen zu haben. Monsanto ist eine Tochter der Bayer AG.
In einer Stellungsnahme auf Twitter zeigt sich Bayer enttäuscht über den Entscheid der Jury. Doch das Unternehmen sei weiterhin fest davon überzeugt, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse bestätigen, dass glyphosatbasierte Herbizide keinen Krebs verursachen.
Bayer's full statement on the jury's verdict in California glyphosate multi-district litigation trial to be posted shortly. Link to follow. pic.twitter.com/ei9PWM02uV
— Bayer U.S. 🇺🇸 (@BayerUS) March 19, 2019
Glyphosat Prozess geht weiter
Nach dem nun getätigten Entschluss der Jury, geht der Prozess in die nächste Runde. Geklärt soll werden, ob Monsanto über Risiken hinwegtäuschte und wie hoch der Schadenersatz ausfallen solle.
Der aktuelle Gerichtsfall ist für Monsanto höchstbrisant. Denn: Das Strafmass für Monsanto in diesem Fall, wird als Vergleichspunkt für hunderte andere, noch offene Klagen dienen. diese stammen von Landwirten, Gärtnern und sonstigen Verbrauchern.
Erfolg vor Bayer Rückschlag
Vergangenen Oktober hatte eine Richterin die Monsanto-Strafe deutlich gesenkt. Nachdem einer Krebspatientin zunächst ein Schadenersatz von 289 Millionen US-Dollar zugesprochen wurde, verringerte sie den geschuldeten Betrag auf 78 Millionen.
Das Mutterunternehmen der Monsanto, die Bayer AG, erhielt vor kurzem einen Sonderstatus für einen bestimmten Krebswirkstoff. Dieser erhielt staatliche Förderung und soll bei einer seltenen Art von Tumoren zum Einsatz kommen.