Greenpeace kritisiert UBS und CS für «dreckige» Investitionen
Ein neuer Bericht von Greenpeace und anderen NGOs zeigt: Banken buttern Milliarden in fossile Energie. Credit Suisse und UBS wehren sich gegen die Vorwürfe.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Report kritisiert Grossbanken, weil sie in fossile Energie investieren.
- Im Verhältnis zu US-Banken schneiden CS und UBS besser ab.
Banken haben es in der Hand. Sie bestimmen, wie sie Milliarden an Kundengeldern anlegen. Dabei investieren sie auch in fossile Brennstoffe, wie der neuste «Banking on Climate Change»-Report zeigt.
Für den Bericht wurden 33 global tätige Banken unter die Lupe genommen. Demnach wurden in den letzten drei Jahren rund 1,9 Billionen US-Dollar an Unternehmen zur Verfügung gestellt, welche fossile Brennstoffe fördern.
Angeführt wird die Liste von US-Geldhäusern. Spitzenreiter sind JPMorgan Chase, Wells Fargo, Citi und Bank of America. Allein JPMorgan hat in der berücksichtigten Periode 196 Milliarden Dollar für die Finanzierung fossiler Brennstoffe bereitgestellt.
Auch UBS und Credit Suisse haben Milliarden in «dreckige» Unternehmen investiert. Laut dem Bericht waren es zwischen 2016 und 2018 zusammen über 83 Milliarden Dollar.
Dafür gibt es Kritik von Greenpeace, die am Report mitgearbeitet hat. «Schweizer Grossbanken betonen immer wieder, dass sie ihre Verantwortung bei der Bekämpfung des Klimawandels wahrnehmen», sagt Katya Nikitenko. Doch in Wahrheit würden sie die Zerstörung des Klimas finanzieren.
Sie fordert darum CS und UBS zum Handeln auf. «Es ist Zeit, die Finanzierung der Klimaerhitzung zu stoppen», so die Finanzexperin von Greenpeace.
Banken wehren sich gegen Kritik von Greenpeace
Die beiden Grossbanken lassen die Kritik der Umweltschützer nicht aus sich sitzen. «Wir betrachten die angewendete Methodologie als sehr fragwürdig und plakativ», sagt Christian Leitz. Er ist Head of Corporate Responsibility bei der UBS. Er weist darauf hin, dass die Bank ihr Engagement im Bereich fossiler Energie stark reduziert habe.
Ins gleiche Horn bläst die Credit Suisse. «Wir haben Richtlinien bezüglich sensitiver Industrien in den letzten Jahren in vielen Fällen verschärft», sagt Sprecher Sebastian Kistner.
So schränkt die Grossbank seit 2016 die Finanzierung von Minenprojekten für thermische Kohle und neuen Kohlenkraftwerken ein. Das zeigt sich auch in der Auswertung der Nichtregierungsorganisationen. Die Investitionen sind in den letzten Jahren zurückgegangen.