Der Pharma-Riese Roche spürt noch immer die Spätfolgen der Covid-Pandemie. Der wegfallende Umsatz trifft vor allem den Bereich Diagnostik.
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Der Roche-Turm in Basel. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegfallende Verkäufe von Anti-Covid-Produkten sorgen für einen Umsatzeinbruch bei Roche.
  • Während der Pandemie profitierte das Unternehmen noch stark von Corona-Tests.
  • Die durchschnittlichen Analystenschätzungen auf Umsatzseite wurde verfehlt.
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Auch nach dem ersten Halbjahr schlagen wegfallende Corona-Umsätze und Nachahmer-Produkte bei Roche zu Buche. Die beiden Belastungsfaktoren sorgen für einen Einbruch der Einnahmen besonders in der Diagnostik-Sparte.

Mit 29,8 Milliarden Franken ging der Umsatz des Unternehmens um 8 Prozent zurück. Grund dafür seien die nachlassenden covidbezogenen Verkäufe im ersten Semester. Roche veröffentlichte die Zahlen am Donnerstag.

Negativ wirkte sich dabei auch die Aufwertung des Schweizer Frankens aus. Zu konstanten Wechselkursen gerechnet ging der Umsatz lediglich um 2 Prozent zurück.

Konzerngewinn von Roche schrumpft

Die Pharmasparte erzielte im ersten Halbjahr Umsätze von 22,7 Milliarden Franken, ein Plus von einem Prozent. Wie auch in den Vorquartalen, machten sich die weggefallenen Corona-Umsätze vor allem in der Diagnostik-Sparte bemerkbar.

Hier sank der Umsatz um 29 Prozent auf 7,1 Milliarden Franken. Das Geschäft mit Corona-Tests hatte der kleineren Roche-Sparte während der Pandemie einen wahren Höhenflug beschert.

Unter dem Strich blieb ein Konzerngewinn nach IFRS von 7,6 Milliarden übrig, ein Minus von 17 Prozent zur Vorjahresperiode. Der operative Kerngewinn, auf den Analysten vornehmlich schauen, sank um 14 Prozent auf 10,9 Milliarden. Roche begründet den deutlichen Rückgang mit den gesunkenen Covid-19-Produktverkäufen.

Vorsichtiger Ausblick

Mit den ausgewiesenen Zahlen hat Roche die durchschnittlichen Analystenschätzungen auf Umsatzseite verfehlt, beim Gewinn dagegen leicht übertroffen.

Für das Gesamtjahr 2023 bleibt Roche beim vorsichtigen Ausblick. So geht der Konzern zu konstanten Wechselkursen weiter von einem Rückgang der Umsätze im niedrigen einstelligen Prozentbereich aus. Der Kerngewinn je Titel dürfte im Gleichschritt mit dem Umsatz ebenfalls im niedrigen einstelligen Prozentbereich abnehmen.

Unter Ausklammerung der stark rückläufigen Covid-19-Verkäufe rechnet die Roche-Führung weiterhin mit einem soliden zugrundeliegenden Verkaufswachstum in beiden Divisionen. Ausserdem ist die Gruppe weiter bestrebt, die Dividende in Schweizer Franken zu erhöhen.

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