Happy Birthday, Swatch
Das Wichtigste in Kürze
- Heute vor 35 Jahren wurde die erste Swatch-Uhr lanciert.
- Seither hat sich Swatch zum grössten Uhrenkonzern der Welt entwickelt.
Schlappe 50 Franken kostete die Uhr, die die Schweizer Uhrenindustrie gerettet hat. Und heute feiert sie Geburtstag. Vor 35 Jahren wurde die erste Swatch lanciert. Ein guter Grund, zurückzublicken.
Swatch wird in erster Linie mit Nicolas G. Hayek in Verbindung gebracht. Doch eigentlich stammt die Plastik-Uhr aus der Feder der Ingenieuren Elmar Mock und Jacques Müller. Ihr Ziel: Mit einer schicken, qualitativ hochwertigen Günstig-Uhr die kriselnde Schweizer Uhrenbranche wieder auf Vordermann zu bringen. Ihr Geheimrezept gegen die Billig-Konkurrenz aus Fernost: Automation und Swissness.
Schweizerisch und günstig
Batterien für E-Autos
Wie wir heute wissen, ging der Plan auf. Patron Hayek hatte schnell die ganze Welt von der Plastikuhr aus Biel überzeugt. Jeder wollte «Swiss made» zum kleinen Preis. Die Swatch ist heute die erfolgreichste Armbanduhr der Welt. Damit die Kundschaft bei Laune gehalten wird, setzt Swatch auf ausgefallene Designs. Das zeigt ein Blick ins aktuelle Sortiment: Karo-Armband, Reiter- oder Smiley-Ziffernblatt. Sujets, die ins Auge springen. Aber auch nüchterne Optik gibt es – wenn es sein muss.
Design wird bei Swatch grossgeschrieben. Logisch also, haben bereits Künstler wie Andy Warhol, Kiki Picasso, Vivienne Westwood oder die Blue Man Group die Bieler Zeitmesser mitgestaltet.
Mit dem Erfolg der Swatch schaffte die Schweizer Uhrenbranche einen Wiederaufstieg. Swatch ist heute der grösste Uhrenkonzern der Welt. Umsatz: 8 Milliarden Franken. Unter dem Dach der Swatch Group sind Marken wie Tissot, Rado, Omega, Longines und Glashütte Original zu Hause.
Das Unternehmen stellt neben Uhrwerken auch Batterien her. Unter dem Namen Belenos entwickelt der Konzern im Moment eine Batterie für E-Autos. Die soll deutlich leistungsstärker und haltbarer sein, als alles was zurzeit auf dem Markt ist.
Nicolas G. Hayek starb 2010, heute führt sein Sohn Nick den Konzern. Der tickt wie sein Vater. Als die Schweizer Uhrenbranche in den vergangenen Jahren Umsatzeinbrüche verbuchte, stellte die Konkurrenz von Swatch Personal auf die Strasse. Doch Hayek dachte nicht daran, trotz Gejammer der Börsianer.
Bei Swatch gab es trotz Krise weder Stellenabbau noch Kurzarbeit. Ein Erfolgsrezept. Letztes Jahr verbuchte Swatch ein Umsatzplus, das deutlich über dem Branchenschnitt liegt. Da jubelte plötzlich sogar die Börse.