Hat die Debitkarte bald ganz ausgedient?
Das Wichtigste in Kürze
- Credit Suisse ersetzt die Maestro-Karten mit einer neuen Debitkarte.
- Die sogenannte Debit Mastercard übernimmt Funktionen einer Kreditkarte.
Die Coronakrise beflügelt das bargeldlose Bezahlen. Doch bereits zuvor lagen Debit- und Kreditkarten hoch im Kurs. Gemessen am Umsatz machten sie fast 50 Prozent aller letztjährigen Zahlungen in der Schweiz aus.
Zum Verständnis: Bei der Debitkarte (Bsp. Maestro- oder Postcard) wird der fällige Betrag sofort dem Konto belastet. Bei der Kreditkarte geschieht dies erst am Monatsende oder in Raten. Gerade dieser kleine, aber feine Unterschied macht die Debitkarte zum Spitzenreiter aller bargeldlosen Bezahlmethoden.
CS schickt Maestro-Karte in Rente
In der Schweiz geniesst vor allem die Maestro-Karte von Mastercard grosse Beliebtheit. Nun aber bekommt sie Konkurrenz – und das ausgerechnet aus dem eigenen Haus. Wie die Credit Suisse gestern mitteilte, lanciert sie Anfang Juli die neue Debit Mastercard. Eine Debitkarte, mit der neu auch Zahlungen im Internet sowie in Apps getätigt werden.
Aber nicht nur die Maestro-Karte allein, sondern auch die Debitkarte als Ganzen wird zunehmend bedroht – und zwar von kontaktlosen, mobilen Zahlungslösungen wie Twint.
Mit mehr als 2,4 Millionen Nutzerinnen und Nutzer gehört die Schweizer Bezahl-App zur Nummer 1 im Heimatmarkt. Die Vorteile: Der Zahlungsprozess funktioniert vollkommen kontaktlos und ohne das Eingeben von PINs an Zahlterminals. Zudem wird auch hier der fällige Betrag direkt dem hinterlegten Bankkonto belastet.
Hat die Debitkarte also bald ausgedient? Nein, meinen die Banken. Die Debitkarte entspreche noch immer einem klaren Kundenbedürfnis, so der Tenor. Die Cler Bank vermutet sogar, dass die neuen Funktionen der Debitkarte zu neuem Ruhm verhelfen könnten. «Es ist zu erwarten, dass es eine gewisse Verschiebung von Kreditkarten- hin zu Debitkarten-Transaktionen geben wird», heisst es auf Anfrage.
Welche Bankkarte bevorzugen Sie?
Damit steht fest: Noch hat die Debitkarte nicht ausgedient. Wie lange dieser Erfolg aber anhält, hängt letztlich auch von den Banken ab. Sie vertreiben das Produkt und entscheiden über dessen Konditionen.