Heute eröffnet das Multiplex Kino Cinedome in Muri BE
Kinos bringen Laufkundschaft in die Stadt. Davon profitieren auch Restaurants und Bars. Doch immer mehr Kinos ziehen aus den Innenstädten weg in die Peripherie. Was das bedeutet, zeigt das Beispiel Basel.
Das Wichtigste in Kürze
- Heute eröffnet in Muri BE das Multiplex-Kino Cinedome, Autobahnanschluss und günstige Parkplätze inklusive.
- In der Schweiz steigt die Anzahl Multiplex-Kinos an, gebaut werden sie meist in der Peripherie.
- Das Beispiel Basel zeigt: «Unsere Innenstädte geraten unter Druck». Restaurants und Bars fehlt ohne Kinos Laufkundschaft
Heute eröffnet die Kino-Kette Kitag in Muri BE ihren Cinedome. Zehn Säle, IMAX-Leinwand, zwölf Bowlingbahnen, eine Gamezone, ein Restaurant und günstige Parkplätze ziehen die Besucher von der Innenstadt weg in die Peripherie.
Die Kinos in der Innenstadt werden sukzessive geschlossen. Ein Phänomen, dass man auch in anderen Schweizer Städten kennt.
Städte unter Druck
In Basel soll das bisher schlecht laufende Einkaufszentrum Stücki zu einem Multiplex-Kino umfunktioniert werden. Zudem lockt die Konkurrenz von ennet der Grenze: Der Kinopalast im Rheincenter von Weil und der Cineplex in Lörrach warten mit je fünf Sälen und tiefen Preisen auf.
«Unsere Innenstädte geraten unter Druck», erklärt Maurus Ebneter vom Basler Wirtenverband. Denn Innenstädte seien komplexe Systeme, «Restaurants, Kinos, Geschäfte – alle bringen einander Frequenzen. Fällt ein Teil weg, hat das eine grosse Auswirkung auf den Rest.»
Dem pflichtet auch der Basler Kantons- und Stadtentwickler Lukas Ott bei: «Wohnen, Detailhandel, Gastronomie, Hotellerie, Kultur und Freizeit ergänzen sich gegenseitig. Dazu gehören auch Kinos.»
Seit rund zehn Jahren habe sich der Basler Regierungsrat darum auf die Fahne geschrieben, die Innenstadt attraktiver zu gestalten. Denn: «Was eine Stadt zur Stadt macht, ist die Verbindung von Nutzungen, die tagsüber und nachts eine Belebung der Innenstadt ermöglichen.»
Politik versagt
Aktuell scheint der Plan, die Kinos in der Innenstadt zu halten, zumindest in Basel und Bern, nicht aufzugehen. Den Kinobetreibern macht Ebneter dafür keinen Vorwurf. «Das Problem liegt bei der Politik. Wenn Parkplätze immer teurer und weniger werden, ist es klar, dass viele Leute von ausserhalb nicht in die Stadt kommen, sondern direkt dahin, wo sie günstige Parkplätze – und in unserem Fall in Deutschland auch günstige Restaurants und Kino-Eintritte bekommen.»
Berner warten zu
In Bern fürchten sich derweilen vor allem die Kinobetreiber vom Lande davor, dass der Cinedome mit seinen günstigen Parkplätzen und grosser Filmauswahl ihnen auch noch die letzten Kunden wegschnappt.
Die Bar- und Beizenbesitzer warten mit ihrer Prognose noch zu, erklärt Gastro-Suisse-Präsident Casimir Platzer auf Anfrage von Nau.