Hoffmann-La Roche will von Novartis zurückgekaufte Aktien vernichten
Das Wichtigste in Kürze
- Der Pharma-Riese Novartis hat seinen Roche-Anteil verkauft.
- Und: Käufer ist der Roche-Konzern selbst.
- Hoffmann-La Roche will das Kapital heruntersetzen.
Nach mehr als 20 Jahren versilbert Novartis die Roche-Beteiligung. Käufer ist der Roche-Konzern selbst, der für den Anteil von rund einem Drittel 20,7 Milliarden Franken auf den Tisch legt. Es sei nun der richtige Zeitpunkt gekommen, um die Beteiligung zu monetisieren. So lässt sich Novartis-CEO Vas Narasimhan in einer Mitteilung vom Donnerstag zitieren.
Die Beteiligung sei immer als ein reines Finanz-Instrument gesehen worden. Nachdem der Kurs der Inhaber-Aktien zuletzt auf historischen Höchstständen notiert hatte, sei die Gelegenheit günstig gewesen um auszusteigen.
Novartis war seit 2001 Aktionär von Hoffmann-La Roche
Der Konzern war seit Mai 2001 Aktionär von Roche und hält derzeit 53,3 Millionen der Inhaberaktien. Dies entspricht etwa einem Drittel der insgesamt ausstehenden Inhaberaktien. Den Anteil hatte Novartis zwischen 2001 und 2003 für einen Gesamtbetrag von rund 5 Milliarden US-Dollar als langfristige Finanzbeteiligung erworben. Unter dem Strich fliesst Novartis nun ein Gewinn von 14 Milliarden Dollar in die Kasse.
Wie Hoffmann-La Roche in einer separaten Mitteilung schreibt, wurde der geplante Rückkauf der Aktien vom Verwaltungsrat genehmigt. Sie wird mit Fremdmitteln finanziert. Als Ergebnis der Transaktion finde eine Gewinnverdichtung für alle Aktionäre und Genussschein-Inhaber von Roche statt.
Roche möchte zurückgekaufte Aktie vernichten
Die Aktien werden von Roche zu einem Preis von 356,93 Franken pro Stück zurückgekauft. Dies entspricht dem volumengewichteten Durchschnittskurs des Roche Genussscheins der letzten 20 Handelstage (bis und mit 2.11). Am Vorabend hatte der Roche-GS bei 368,50 Franken geschlossen.
Gleichzeitig plant Hoffmann-La Roche für den 26. November eine ausserordentliche Generalversammlung. Sie soll eine Kapitalherabsetzung genehmigen, in deren Zuge man die von Novartis zurückgekauften Aktien vernichte, wie Roche weiter mitteilte.
Im Rahmen der Transaktion wird der Free Float der Roche-Aktien dann von derzeit 16,6 auf 24,9 Prozent steigen. Dies ermöglicht laut Roche die Aufnahme der Aktien in den Swiss Performance Index (SPI) sowie allenfalls weitere Indizes. Gleichzeitig erfolge durch die Transaktion kein Kontrollwechsel, da der Aktionärspool der Gründerfamilien schon bisher die Mehrheit der Stimmrechte hielt. Allerdings erhöht sich dieser nun auf etwa 67,5 Prozent von zuvor 50,1 Prozent.