Immer mehr Ausländer in Schweizer Geschäftsleitungen
Die Wirtschaft floriert. Um die Nachfrage zu decken, stellen Firmen immer häufiger ausländische Arbeitskräfte ein – insbesondere in Geschäftsleitungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei den 100 grössten Schweizer Firmen steigt der Ausländeranteil in der Geschäftsleitung.
- Besonders hoch ist der Anteil bei weiblichen Geschäftsleitungsmitgliedern.
Ganz Europa leidet unter einer rekordhohen Inflation. Nur in der kleinen Schweiz floriert die Wirtschaft. So sehr, dass der Bedarf an Arbeitskräften kaum noch aus eigener Kraft gedeckt werden kann.
Wie der aktuelle Schillingreport vom Headhunter Schilling Partners nämlich zeigt, steigt der Ausländeranteil in den Geschäftsleitungen der 100 grössten Schweizer Firmen wieder an. Pendelte sich dieser noch in den vergangenen Jahren bei 45 Prozent ein, klettert er aktuell auf 47 Prozent – ein absoluter Spitzenwert.
Ausschlaggebend dafür sei, dass 56 Prozent der neuen Geschäftsleitungsmitglieder nicht über einen Schweizer Pass verfügen würden. Besonders hoch ist der Ausländerinnenanteil mit 54 Prozent bei weiblichen Geschäftsleitungsmitgliedern. Bei den Männern beträgt er immerhin neun Prozent weniger.
Interessant ist, dass es sich bei fast zwei Dritteln der Ausländer um sogenannte «Inländer» handelt. Bedeutet: Sie waren bereits in der Schweiz oder in einem Schweizer Unternehmen tätig, bevor sie ihre aktuelle Position antraten.
Anteil ausländischer Arbeitskräfte dürfte weiter wachsen
Diese «Inländerinnen und Inländer» stiessen folglich bereits im mittleren oder oberen Management zu einem Schweizer Arbeitgeber, während 37 Prozent der ausländischen Geschäftsleitungsmitglieder ohne Bezug zur Schweiz in ihre aktuelle Geschäftsleitungsrolle gewählt wurden.
Der neuste Schillingreport vom Headhunter Schilling Partners bestätigt damit einen Trend, der sich schon seit geraumer Zeit abzeichnet. Wie der Personalvermittler Manpower nämlich festhält, droht der akute Mangel an inländischen Arbeitskräften die wirtschaftliche Entwicklung auszubremsen.
So haben 76 Prozent der hiesigen Unternehmen Schwierigkeiten, ihre offenen Stellen zu besetzen. Um dieses Defizit zu beheben, würden deshalb 63 Prozent mehr oder gleich viel Arbeitnehmende im Ausland suchen. Der Anteil ausländischer Arbeitskräfte in Schweizer Firmen dürfte damit auch in Zukunft weiter zunehmen.