Inflationssorgen setzen Börsen unter Druck - SMI fällt deutlich
Zunehmende Inflationsängste setzen die Börsen weltweit unter Druck. Vor allem technologielastige Märkte büssen am Dienstag deutlich Terrain ein. Der Schweizer Leitindex SMI notiert im frühen Handel um 1,3 Prozent tiefer.
Das Wichtigste in Kürze
- Das lange totgeglaubte Gespenst der Inflation spukt immer stärker an den Finanzmärkten herum.
In den USA waren am Vortag aufgrund steigender Rohstoffpreise die Inflationserwartungen auf den höchsten Stand seit zehn Jahren gestiegen. Eine Meldung, dass in China die Inflation stärker als erwartet gestiegen ist, schürte die Inflationssorgen weiter. Händler befürchten, dass die Inflation die Konjunktur abwürgen könnte. Ausserdem könnten die politischen Spannungen im Nahen Osten den Anstieg des Ölpreises tendenziell noch verstärken, heisst es am Markt.
Dies hatte an der stark gestiegenen US-Technologiebörse Nasdaq eine Verkaufswelle ausgelöst. Diese büsste 2,6 Prozent ein. Der Weltleitindex Dow Jones schlug sich mit einem Minus von 0,1 Prozent dagegen deutlich besser.
Am Dienstagmorgen setzte sich der Abwärtstrend an den Märkten in Fernost fort. Der japanische Nikkei Index verlor 3,1 Prozent. In Europa sackten am Vormittag der deutsche DAX und der britische FTSE100 jeweils um rund zwei Prozent ab.
Der Schweizer SMI hält sich dagegen mit -1,3 Prozent etwas besser, sinkt aber unter 11'000 Punkte. Der SMI ist aufgrund der starken Gewichtung der Pharmawerte Novartis und Roche sowie wegen des Lebensmittelriesen Nestlé, die rund 60 Prozent der Marktkapitalisierung des Index ausmachen, deutlich defensiver als der zyklische DAX und der starke auf Energiewerte fokussierte FTSE100.
Kein Wunder stehen hierzulande ebenfalls Technologiewerte wie AMS (-2,8%) und Logitech (-2,3%) und die zyklischen Holcim (-2,6%), Richemont (-2,3%) und Adecco (-1,8%) unter Druck. Aktien, die stark gestiegen sind, wie etwa der Medizintechniker Straumann (-2,9%), die Grossbank UBS (-2,4%) oder der Vermögensverwalter Partners Group (-1,6%) leiden verstärkt unter Gewinnmitnahmen. Dagegen schlagen sich defensive Titel wie der Telekomanbieter Swisscom (unv.), Nestlé (-0,7%) und Novartis (-1,0%) besser als der Markt.