Irland droht bei hartem Brexit Wohlstandsverlust
Ein EU-Abschied Grossbritanniens ohne Scheidungsvertrag trifft einer Untersuchung zufolge Irland besonders hart.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 31. Oktober will Grossbritannien aus der EU austreten – es droht ein No-Deal-Brexit.
- Irland würde bei diesem Szenario besonders hart getroffen werden.
Irland droht bei einem harten Brexit ein Abfall des Wohlstandsniveau um 8,16 Prozent. Dies teilten Münchner Forscher des Ifo-Instituts am Freitag mit. Luxemburg müsste ein Minus von 5,23 und Malta von 5,19 Prozent verkraften.
Für das Vereinigte Königreich selbst beliefe sich der Wohlstandsverlust auf 2,76 Prozent, für Deutschland dagegen nur auf 0,72 Prozent.
Ifo-Forscherin Marina Steininger fasste das Ergebnis der Studie zusammen: «Die Auswirkungen eines harten Brexit würden die Mitgliedsstaaten der EU unterschiedlich hart treffen».
Schweiz und USA verlieren kaum – China würde gewinnen
Die weltgrösste Volkswirtschaft USA etwa wäre nur mit einem Mini-Minus von 0,01 Prozent betroffen. Auf dem gleichen Wert kommen die Volkswirte für die Schweiz.
Es gäbe aber auch Profiteure: Taiwan mit einem Wohlstandsgewinn von 0,13 Prozent, China mit plus 0,05 Prozent und Indien mit plus 0,02 Prozent. Eine zunehmende Verunsicherung von Investoren und veränderte Wechselkurse könnten die negativen Folgen allerdings noch erhöhen.
Die Briten wollen die Europäische Union am 31. Oktober verlassen. Premierminister Boris Johnson will der Staatengemeinschaft dann notfalls auch ohne Abkommen «goodbye» sagen. Damit würde es zu einem ungeregelten Brexit kommen.
Experten warnen für so einen Fall vor schweren wirtschaftlichen Verwerfungen beiderseits des Ärmelkanals. «Ein Freihandelsabkommen würde auf jeden Fall die negativen Folgen dämpfen», sagte Steininger.