Italien macht Anleger weiterhin nervös
Das Wichtigste in Kürze
- Der deutsche Aktienmarkt leidet unter der italienischen Bankenkrise.
- Er gab heute Mittwoch um 0,30 Prozent nach.
Am deutschen Aktienmarkt haben sich die Anleger heute Mittwoch wieder zurückgehalten. Der Leitindex Dax gab im frühen Handel um 0,30 Prozent auf 11'941,04 Punkte nach. Am Dienstag hatte das Börsenbarometer noch eine gewisse Stärke bewiesen und sich nach hohen Verlusten am Ende zurück ins Plus gekämpft.
Der Index der mittelgrossen Werte, der MDax, fiel heute Mittwoch um 0,50 Prozent auf 26'660,94 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gab ebenfalls leicht nach.
«Börsianer haben nicht allzu lange Geduld»
Die Anleger blieben mit Blick auf Italiens Staatsverschuldung skeptisch: «Ohne Sparmassnahmen dürften die Zinsen für italienische Staatsanleihen schnell wieder steigen und die Kurse der italienischen Banken fallen», sagte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. «Die Börsianer werden nicht allzu lange Geduld mit dem europäischen Patienten Italien haben.»
Unter den Einzahlwerten waren Aktien von Nordex mit einem Plus von rund 6 Prozent der klare Favorit im Kleinwerte-Index SDax. Der Windanlagenbauer steigerte seinen Auftragseingang im dritten Quartal kräftig.
Schlechte Stimmung
Unter Druck gerieten Aktien aus der Autozuliefererbranche. Für schlechte Stimmung sorgte, dass die Privatbank Berenberg ihre Kaufempfehlung für die Anteilsscheine des Lichttechnikspezialisten Hella gestrichen hatte. Damit verloren die Hella-Papiere am MDax-Ende fast 5 Prozent. Im Sog dessen büssten Dürr mehr als 2 und Schaeffler rund 1 Prozent ein.
Für die Anteilsscheine des ebenfalls im MDax notierten Modekonzerns Hugo Boss ging es um gut 2 Prozent nach unten. Die US-Bank Morgan Stanley hatte empfohlen, den Luxusgütersektor unterzugewichten. Analyst Krupa Patel verwies auf den nachlassenden Wachstumsschwung sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn.
Am Dax-Ende knüpften die Papiere des Chipherstellers Infineon an ihre jüngste Talfahrt an und verloren knapp 3 Prozent. Als Belastung erwies sich, dass der Schweizer Chip-Ausrüster VAT Kurzarbeit angekündigt hatte. Die Papiere des Branchenkollegen Pfeiffer Vacuum knickten um mehr als 5 Prozent ein.