Japan wählt erstmals seit mehr als zehn Jahren wieder Anwärter für Raummissionen aus

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Japan hat erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt wieder Anwärter für Raumfahrtmissionen ernannt.

Japans neue Astronauten-Anwärter Yoneda und Suwa
Japans neue Astronauten-Anwärter Yoneda und Suwa - AFP

Wie die japanische Raumfahrtbehörde Jaxa am Dienstag mitteilte, wurden die 28 Jahre alte Chirurgin Ayu Yoneda und der 46-jährige Makoto Suwa, ein Katastrophenmanagementexperte der Weltbank, aus mehr als 4000 Bewerbern ausgewählt, um als Astronauten ins All zu fliegen.

Yoneda ist erst die dritte Frau überhaupt, die für Japans Astronautenausbildung ausgewählt wurde. Die derzeitigen japanischen Astronauten sind allesamt Männer.

Suwa hatte sich vor mehr als zehn Jahren schon einmal für das Raumfahrt-Programm beworben, damals allerdings erfolglos. Umso grösser ist jetzt seine Freude. Er sei «so aufgeregt, dass ich nicht schlafen konnte», erzählte der Klimawissenschaftler, der sich von der Erforschung des Klimas auf Mond und Mars Rückschlüsse auf die Klimaentwicklung der Erde erhofft.

Yoneda sagte am Dienstag, sie sei «begeistert und überrascht» über ihre Auswahl. Nun empfinde sie «ein Gefühl der Verantwortung» angesichts der bevorstehenden Aufgaben. Inspiriert zu dem Berufsziel Astronautin wurde Yoneda durch einen Comic über Chiaki Mukai, Japans erste Astronautin, die ebenfalls Chirurgin war. Im All will Yoneda die gesundheitlichen Auswirkungen von Weltraumaufenthalten besser erforschen.

Suwa und Yoneda nehmen zunächst an einem zweijährigen Ausbildungsprogramm teil. Wenn sie dieses erfolgreich absolvieren, können sie bei Missionen auf der Internationalen Raumstation ISS eingesetzt werden. Ausserdem könnten sie die ersten japanischen Raumfahrer auf dem Mond werden. Vergangenes Jahr hatten Japan und die USA mitgeteilt, dass sie gemeinsam planen, bis Ende dieses Jahrzehnts auch einen japanischen Astronaut auf den Erdtrabanten zu bringen.

Die japanische Weltraumbehörde hatte 2021 ihren Auswahlprozess für Astronauten geöffnet. Ein höherer Hochschulabschluss in Ingenieurs- oder Naturwissenschaften ist nun nicht mehr Grundvoraussetzung. Deswegen zählten in der nun abgeschlossenen Auswahlrunde auch Kaufleute und Berater zu den insgesamt 4127 Bewerbern.

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