Jerome Powell: Aktienkurse fallen nach Rede ins Minus

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Deutschland,

Den Dax geht auf Talfahrt wegen der Rede von US-Notenbankpräsident Jerome Powell. Den jüngsten Aufwärtstrend des deutschen Aktienmarkts wurde so unterbrochen.

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Jerome Powell, Vorsitzender der US-Notenbank Federal Reserve (Fed). (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Dienstag brach der deutsche Aktienmarkt seinen jüngsten Aufwärtstrend ab.
  • Die Rede von Fed-Chef Powell war der Grund dafür.

Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag seinen jüngsten Aufwärtstrend abgebrochen. Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell zu weiteren Zinsanhebungen drückten die Kurse ab dem Nachmittag ins Minus. Zum Schlussgong ging der Dax mit einem Abschlag von 0,60 Prozent auf 15'559,53 Zähler. Dies waren nur wenige Punkte über seinem Tagestief aus dem Handel.

Jerome Powell weist bei seiner Rede auf hohen Inflationsdruck

Zuvor hatte der deutsche Leitindex im Verlauf noch die wichtige Marke von 15'700 Punkten überschritten. Dieser Leitindex war unterstützt von Daten aus der deutschen Industrie zeitweise auf den höchsten Stand seit 13 Monaten gestiegen. Der MDax der mittelgrossen Werte beendete den Tag mit minus 1,08 Prozent bei 28'857,11 Zählern.

Jerome Powell
Jerome Powell weist bei seiner Rede auf hohen Inflationsdruck. - sda - KEYSTONE/EPA AFP POOL/BRENDAN SMIALOWSKI / POOL

Die US-Notenbank Fed sei bereit, das Tempo weiterer Anhebungen zu erhöhen. Ebenfalls wollen sie die Zinsen noch stärker steigen lassen als angenommen. Dies sagte Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des US-Senats.

Dabei verwies Jerome Powell auf den hohen Inflationsdruck. Völlig überraschend kommen solche Aussagen indes nicht, denn Experten sehen die Fed ohnehin weiter im Zinserhöhungsmodus.

Dieses Jahr erhielt die deutsche Industrie mehr Aufträge

Die deutsche Industrie startete solide in das neue Jahr und erhielt mehr Aufträge als im Vormonat Dezember. Dies zeigten Daten des Statistischen Bundesamts vom Dienstag. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang gerechnet.

Auf Unternehmensseite rutschten die Vonovia-Anteile mit minus 5,6 Prozent an das Dax-Ende. Wegen Korruptionsverdachts haben die Staatsanwaltschaft Bochum und das Landeskriminalamt NRW Büros des Bochumer Wohnimmobilienkonzerns durchsucht. Laut dem Konzern richten sich die Ermittlungen zwar gegen einzelne Mitarbeiter. JPMorgan-Analyst Neil Green bezeichnete die Nachrichten aber als wenig hilfreich.

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Zalando erreicht 2021 mehr als zehn Millionen Neukunden - AFP

Das übrige Kursgeschehen am Markt wurde weitgehend von der Bilanzsaison dominiert. Bei Zalando hatten sich die Anleger zunächst über den mittelfristigen Margenausblick des Online-Modehändlers erfreut. Zudem haben die Anleger das Papier auf ein Vierwochenhoch gestemmt. Dann jedoch rückten die verhalteneren Aussichten für das laufende Jahr in den Vordergrund: Die Aktien verloren als einer der schlechtesten Dax-Werte 3,4 Prozent.

Henkel enttäuschte mit Kosmetik sowie Wasch- und Reinigungsmitteln

Beim Konsumgüter- und Klebstoffhersteller Henkel enttäuschte erneut vor allem das Geschäft mit Kosmetik sowie Wasch- und Reinigungsmitteln. Und auch hier überzeugte der Ergebnisausblick die Investoren nicht, die Aktie gab um 2,7 Prozent nach.

Mit HelloFresh ging es für einen weiteren Internetwert abwärts. Die Aktien des Kochboxenversenders verloren wegen eines schwammigen Ausblicks am MDax-Ende mehr als zehn Prozent. Dagegen griffen die Anleger bei Gea zu.

Sie gewannen die Anteile am Maschinen- und Anlagenbauer nach einem Gewinnplus im vergangenen Jahr 3,7 Prozent. Auch lockte eine Dividendenanhebung die Anleger.

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Eine Vorsorgeexpertin empfiehlt deshalb, in Aktien zu investieren. - keystone

Auch in Europa und an der Wall Street lastete die Rede von Jerome Powell auf den Kursen: Der Eurozonen-Leitindex Euro STOXX 50 verlor 0,81 Prozent auf 4278,96 Punkte. Verluste, wenn auch geringere, verbuchten die Handelsplätze in Paris und London. Der New Yorker Dow Jones Industrial gab zuletzt um knapp 1,1 Prozent nach.

Euro geriet unter Druck

Der Euro geriet nach den Hinweisen auf ein entschiedeneres Vorgehen der Fed deutlich unter Druck. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0572 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag noch auf 1,0665 Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9377 (0,9393) Euro gekostet.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,71 Prozent am Vortag auf 2,73 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,04 Prozent auf 123,42 Punkte. Der Bund-Future stieg zuletzt um 0,33 Prozent auf 132,09 Punkte.

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