Jerome Powell: Fed-Chef hält grössere Zinsschritte für möglich
Die Inflation in den USA erholt sich. Deshalb hält es US-Notenbank-Chef Jerome Powell für möglich, das Tempo der Zinserhöhung zu erhöhen.
Das Wichtigste in Kürze
- US-Notenbank-Chef Jerome Powell rechnet mit grösseren Zinsschritten.
- Trotzdem sei es noch ein langer Weg – obwohl sich die Inflation erholt hat.
US-Notenbank-Chef Jerome Powell hält nach einer Verringerung des Zinserhöhungstempos künftig wieder grössere Zinsschritte für möglich. Dies erklärte Powell am Dienstag vor einem Senatsausschuss in Washington.
«Obwohl sich die Inflation in den letzten Monaten abgeschwächt hat, ist es noch ein weiter Weg.» Dies bis zur Rückkehr zu einer Inflationsrate von zwei Prozent. Dieser werde wahrscheinlich holprig sein. Das sagte der Fed-Chef.
Die jüngsten Wirtschaftsdaten seien besser ausgefallen als erwartet, sagte er vor allem mit Blick auf die Arbeitsmarktzahlen.
Jerome Powell: «Tempo erhöhen»
Das lasse darauf schliessen, dass das endgültige Zinsniveau wahrscheinlich höher ausfallen werde als bisher angenommen. «Wir wären bereit, das Tempo der Zinserhöhungen zu erhöhen», sagte Powell. Dies, sofern die Gesamtheit der Daten darauf hindeuten, dass eine schnellere Straffung gerechtfertigt ist. Der Inflationsdruck sei höher, als es bei der vergangenen Fed-Sitzung erwartet worden sei.
Auf der Sitzung Anfang Februar hatte die Fed ihr Zinserhöhungstempo erneut verlangsamt. Sie hob die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent an. Im Dezember hatte sie den Leitzins noch um 0,50 Prozentpunkte erhöht. Zuvor hatte sie die Zinsen viermal in Folge um 0,75 Prozentpunkte hochgesetzt.
Zinserhöhungen im August
Notenbankchef Jerome Powell hatte bereits zuvor weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt. Es dürfte aber noch bis 2024 dauern, bis die Inflation wieder das Ziel von 2 Prozent erreichen werde.
Ökonomen verweisen dabei auf den weiter sehr starken Arbeitsmarkt, der einen Rückgang der Inflation erschwere. Durch höhere Zinsen wird die US-Wirtschaft zwar gebremst. Die straffe Geldpolitik zeigt bisher aber keine sichtbaren Auswirkungen auf den boomenden Arbeitsmarkt der grössten Volkswirtschaft der Welt.