Kantone freuen sich über Hunderte Millionen an Nachsteuern

Jasmin Gruber
Jasmin Gruber

Zürich,

Schweizer Treuhänder wurden von Steuersündern in den vergangenen Monaten richtiggehend überrannt. Laut «10vor10» dürfen sich Kantone über Hunderte Millionen an Nachsteuern freuen.

Den Steuerämtern steht viel Arbeit bevor.
Den Steuerämtern steht viel Arbeit bevor. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Steuersünder fürchten den automatischen Informationsaustausch mit der EU.
  • Dies führt laut «10vor10» zu einer steigenden Zahl von Selbstanzeigen.
  • Bis Weihnachten könnten in der ganzen Schweiz 30'000 Steuersünder Reue zeigen.

Viele Steuersünder wollen aus Angst vor juristischen Konsequenzen reinen Tisch machen. Wie «10vor10» in der gestrigen Ausgabe berichtete, haben Schweizer Treuhänder in den vergangenen Monaten 10'000 Dossiers reuiger Steuertrickser bearbeitet. In mindestens 19 Kantonen ist die Zahl der Selbstanzeigen deutlich gestiegen.

Genf ist Spitzenreiter

Laut der Nachrichtensendung melden die Kantone im Mittelland eine starke Zunahme im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Selbstanzeigen hat sich mindestens verdoppelt. In der Westschweiz wurden gar ein Vielfaches an Dossiers eingereicht. Allein der Kanton Genf rechnet bis Ende Jahr mit 10'000 Selbstanzeigen. «Seit wir unsere Kampagne für die spontane Selbstanzeige begonnen haben, sind immerhin 4,2 Milliarden an versteckten Vermögen aufgetaucht und etwa 600 Millionen unversteuerte Einkommen. Das hat bis zum letzten Jahr 500 Millionen Franken an Nachsteuern generiert», freut sich Daniel Hodel von der kantonalen Steuerverwaltung in Genf.

Viel Arbeit für Steuerverwaltungen

Laut «10vor10» könnten in der ganzen Schweiz bis Weihnachten 30'000 Steuersünder Reue zeigen. Genf rechnet allein in diesem Jahr mit Mehreinnahmen von 300 Millionen Franken, Zürich mit rund 200 Millionen und das Tessin mit 170 Millionen. Ein willkommener Geldregen für die Kantone. Die Steuerverwaltungen müssen aber personell aufstocken, da zehntausende Steuerdossiers neu aufgearbeitet werden müssen. Viele Kantone sind bereits Jahre im Rückstand.

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