Kerosinsteuer: «Der Preisaufschlag muss wehtun»
In einem offenen Brief an Verkehrsministerin Doris Leuthard, fordern Umweltschützer Umweltabgaben auf Flugtickets. Wirtschaftspsychologe Christian Fichter meint dazu, der Aufschlag müsse spürbar sein, um das Reiseverhalten zu verändern.
Das Wichtigste in Kürze
- In einem offenen Brief an Verkehrsministerin Doris Leuthard fordern Umweltschützer Umweltabgaben auf Flugtickets.
- Wirtschaftspsychologe Christian Fichter findet das grundsätzlich eine gute Idee.
- Die Erhöhung der Flugtickets müsse aber spürbar sein, dass die Konsumenten auf den Zug umsteigen.
In einem offenen Brief an Verkehrsministerin Doris Leuthard, haben letzten Montag diverse Umweltschützer gefordert, Flugticketabgaben und Kerosinsteuern auf Flugtickets zu erheben. Dies, um die Pariser Klimaziele zu erreichen (Nau berichtete).
Zugfahrten attraktiver machen
Die
Unterzeichnenden fordern deshalb, Zugfahrten wieder attraktiver zu machen, so dass
diese nicht unter den Spottpreisen der Europaflüge leiden. Sozial- und
Wirtschaftspsychologe Christian Fichter findet das grundsätzlich eine gute
Idee: «Menschen orientieren sich bei ihrem Konsumverhalten daran, was es kostet».
Laut diverser Umwelt- und Verkehrsorganisationen sowie der SP, Juso und der Grünen Partei, sind wir Schweizer doppelt so viel mit dem Flugzeug unterwegs, wie unsere Nachbarn. Davon haben über 80 Prozent der Flüge aus der Schweiz einen Zielort innerhalb Europas – es ist also theoretisch möglich, auf Züge umzusteigen.
Erhöhung muss «wehtun»
Doch die
Wirkung sei erst spürbar, wenn es «wehtut» meint Fichter weiter: «Ein Aufschlag
von mindestens 40 Prozent würde sich sicher auf das Reiseverhalten auswirken, ein
paar wenige Prozente jedoch nicht». Um die im
Pariser Klimaübereinkommen vereinbarten Ziele zu erreichen, müsse man aber länderübergreifend zusammenarbeiten. Es bringt nämlich nichts, wenn Herr und Frau
Schweizer wegen einer möglichen Flugpreiserhöhung aufs Ausland ausweicht.