Kinos wollen keine billigeren Preise für schlechte Plätze
In den USA ist das Ticketsystem bereits gescheitert. Und auch hiesige Kinos führen vorerst keine unterschiedlichen Preise je nach Platzierung im Saal ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein amerikanisches Kino bot Tickets in den vorderen Reihen günstiger an – und scheiterte.
- Auch Schweizer Kinos wollen aktuell keine unterschiedlichen Ticketpreise einführen.
Was bei Konzerten und Theateraufführungen längst gang und gäbe ist, wird nun auch in Kinos getestet. Die Rede ist von unterschiedlichen Ticketpreisen, angepasst an der Sicht des Sitzplatzes.
Die grösste Kinokette der Welt, die amerikanische AMC Theatres, führte bereits im Februar ein solches Ticketsystem ein. Demnach zahlten Kinobesucherinnen und -besucher in den vorderen Reihen weniger als jene weiter hinten im Saal.
Wie «The Hollywood Reporter» jedoch berichtet, wurde das Ticketsystem bereits wieder eingestellt. Warum, ist bis heute unklar. Vermutet werde allerdings, dass sich die unterschiedlich hohen Ticketpreise für das Kino selbst nicht gelohnt haben.
«CH Media» hat nun bei Schweizer Kinos nachgefragt, ob für sie ein solches Ticketsystem in Frage käme. Die Resonanzen: eher ablehnend.
Kinos gewährleisten Filmgenuss auch sonst
Olivia Willi, Sprecherin von Blue, sagt beispielsweise, dass es bereits jetzt unterschiedliche Preise für Sitzplätze gibt. Gemeint sind damit jedoch Sonderbereiche wie der Balkon oder Sitze, die sich je nach Film bewegen können. Für solche Plätze zahlen Kinobesucherinnen und -besucher jedoch mehr statt weniger.
Auf die Frage, ob Blue auch günstigere Ticketpreise je nach Sicht einführen würde, sagt Willi: «Alles ist eine Option. Wir prüfen laufend, was das beste Angebot für unsere Kundschaft ist.»
Deutlich kritischer sieht es die grösste Schweizer Kinokette Pathé: «Eine Anpassung unserer Preise nach Platzierung im Saal ist nicht geplant.» Der Filmgenuss sei bei Pathé von jedem Platz aus gewährleistet, wie es weiter heisst.