KOF erwartet in negativem Szenario auch 2021 nur schwaches Wachstum

Keystone-SDA
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Zürich,

Die Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich sieht in der zweiten Pandemiewelle eine Belastung für die Schweizer Wirtschaft.

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Der Beschäftigungsindikator kommt von der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich. (Archivbild) - Keystone

Die wirtschaftlichen Auswirkungen seien bislang allerdings geringer als während der ersten Welle. Für das ganze Jahr 2020 rechnet die KOF in ihrem Basisszenario mit einem Rückgang des Bruttoinlandprodukts (BIP) um 3,5 Prozent (vorherige Prognose -3,6%). 2021 dürfte das BIP dann wieder um 3,2 Prozent und 2022 um 2,6 Prozent wachsen.

Der im internationalen Vergleich eher milde Einbruch im 2020 sei auch auf die positive Entwicklung des Transithandels (Handel unter anderem mit Rohstoffen und Pharmaerzeugnissen) zurückzuführen. Ohne den Wachstumsbeitrag des Transithandels würde in diesem Jahr ein Minus von 5 Prozent resultieren.

Die zweite Pandemiewelle belastet laut KOF auch den Arbeitsmarkt. Die Beschäftigung dürfte im Winterhalbjahr stagnieren, und für die nächsten beiden Jahre seien historisch tiefe Lohnanstiege zu erwarten. Die Zahl der Unternehmen, die ihre Existenz als bedroht betrachten, sei wieder angestiegen.

Dem Basisszenario liegt die Annahme zugrunde, dass die Pandemie in den ersten Monaten des neuen Jahres leicht abebbt, ohne dass längerfristige und sehr einschneidende zusätzliche Massnahmen nötig sind. In diesem Szenario werde die Wertschöpfung das Vorkrisenniveau Ende 2021 wieder erreichen.

Allerdings seien auch andere Verläufe möglich und «leider nicht unwahrscheinlich». Im negativen Szenario könnte die Pandemie zu Beginn des nächsten Jahres weiter an Kraft gewinnen und noch drastischere Schutzmassnahmen nötig werden. Die Lage würde sich deutlich später verbessern als im Basisszenario angenommen.

Im negativen Szenario rechnet die KOF auch im ersten Quartal 2021 mit einem Rückgang des BIP und einer nur zögerlichen Erholung im weiteren Jahresverlauf. Für das ganze Jahr 2021 wäre eine Zunahme von lediglich 0,6 Prozent zu erwarten. Das Vorkrisenniveau würde erst ein Jahr später als im Basisszenario erreicht, zum Jahreswechsel 2022/2023.

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