KOF-Konjunkturbarometer zeigt nur leichte Entspannung
Im Juli konnte sich der KOF-Konjunkturbarometer leicht verbessern. Im Vergleich zum Juni stieg er um 1,5 Punkte.
Das Wichtigste in Kürze
- Der KOF-Konjunkturbarometer steigt im Juli um 1,5 Punkte auf 92,2 Punkte.
- Die Schweizer Wirtschaft zeigt somit eine leichte Entspannung trotz schwierigen Umfelds.
- Die Perspektiven für den Dienstleistungssektor und das Auslandsgeschäft verbessern sich.
Das konjunkturelle Umfeld für die Schweizer Wirtschaft bleibt schwierig. Daran ändert auch eine leichte Verbesserung des KOF-Konjunkturbarometers im Juli nichts.
Für den aktuellen Monat stieg das Konjunkturbarometer auf 92,2 Punkte, was einem Anstieg um 1,5 Punkte zum Juni entspricht, wie das ETH-Konjunkturforschungsinstitut KOF am Freitag bekannt gab. Dabei wurde der Juni-Wert auf 90,7 von 90,8 Punkten revidiert.
Damit hat der Indikator nach zuvor drei Rückgängen in Folge erstmals wieder etwas zugelegt, resümierten die ETH-Ökonomen. Bei aktuellen Stand deute es aber nach wie vor eine unterdurchschnittliche Entwicklung der Schweizer Wirtschaft an. Der Anstieg signalisiere somit nur eine leichte Entspannung, gebe aber keine Entwarnung.
Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Experten hatten für den Juli noch etwas tiefere Werte zwischen 89,0 und 91,7 Punkten prognostiziert.
Laut KOF deuten ausser für den Konsum alle Indikatorenbündel eine eher unterdurchschnittliche Entwicklung an. Sie hätten sich im Juli jedoch in unterschiedliche Richtungen bewegt.
Etwas aufgehellt hätten sich die Perspektiven für die Dienstleistungsunternehmen, Finanz- und Versicherungsdienstleister sowie für das Auslandsgeschäft und den Inlandskonsum. Eingetrübt haben sich laut KOF dagegen die Aussichten für die Bautätigkeit und für das Verarbeitende Gewerbe. Der Ausblick für Letztere sei «besonders trübe».
Perspektiven in Chemie- und Pharmaindustrie «nicht mehr so ungünstig»
Derweil hätten im Produzierenden Gewerbe die Indikatoren für die Kapazitätsauslastung und die Beschäftigtenentwicklung gebremst. Etwas verbessert habe sich dagegen die Auftragssituation.
Und im Verarbeitenden Gewerbe verzeichneten laut KOF die Indikatoren für den Metallbereich und die Hersteller von Textilien und Bekleidung einen Abschlag. Dagegen sähen die Perspektiven unter anderem im Maschinenbau und der Chemie- und Pharmaindustrie «nicht mehr so ungünstig» aus wie zuvor.
Das KOF-Konjunkturbarometer ist ein Frühindikator für die Entwicklung der Schweizer Wirtschaft, der sich aus einer Vielzahl von Einzelindikatoren zusammensetzt. Seit der jüngsten Revision sind es deren 608 an der Zahl. Diese werden über statistisch ermittelte Gewichte zu einem Gesamtindikator zusammengefasst.
Mit dem Einkaufsmanager-Index (PMI) wird am kommenden Mittwoch, den 2. August, ein weiterer wichtiger vorlaufender Konjunktur-Indikator veröffentlicht.