KOF sieht Schweiz durch globale Konjunkturschwäche gebremst

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Zürich,

KOF-Experten sehen die Schweizer Wirtschaft durch schwache Weltkonjunktur und rückläufige Investitionen gebremst, doch der Arbeitsmarkt bleibt stabil.

KOF sieht  Wirtschaft durch schwache Weltkonjunktur gebremst - Arbeitsmarkt robust (Symbolbild)
KOF sieht Wirtschaft durch schwache Weltkonjunktur gebremst - Arbeitsmarkt robust (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA BELLA

Die Konjunkturforscher der ETH Zürich (KOF) sehen die Schweizer Wirtschaft weiterhin durch die schwache Weltkonjunktur gebremst. Auch die rückläufigen Investitionen seien ein Dämpfer. Gleichwohl bleibe der Arbeitsmarkt robust.

Die KOF rechnet gemäss ihrer neuesten Prognose vom Dienstag für 2024 mit einem Wachstum des realen Bruttoinlandproduktes (BIP) von 1,6 Prozent (Dezember-Prognose: 1,7 %). Für 2025 wird ein Wachstum von 1,4 Prozent prognostiziert. Dieser Wert wurde gegenüber der letzten Prognose nicht revidiert.

Während das verarbeitende Gewerbe vorerst unter Druck bleibe, komme von einigen Dienstleistungsbranchen Unterstützung. Ohne den Effekt der grossen Sportanlässe, welche sich bekanntlich auf das hiesige BIP jeweils auswirken, werden die erwarteten Wachstumsraten mit 1,2 Prozent (2024) bzw. 1,8 Prozent (2025) angegeben.

Inflation und Kaufkraft: Ein Balanceakt

Mit Blick auf die geldpolitische Entwicklung rechnen die KOF-Experten im September mit einer weiteren Zinssenkung durch die Schweizerische Nationalbank (SNB). Dann wird der Leitzins ihrer Einschätzung nach auf 1,25 Prozent sinken. Im März kommenden Jahres soll dann der Leitzins erneut um 25 Basispunkte fallen.

Auch in den USA und im Euroraum würden sich die Inflationsaussichten weiter bessern und damit Zinssenkungen ermöglichen. Die EZB dürfte im Juni einen ersten Schritt machen, gefolgt vom Fed im Juli. Derweil wurde die Inflationsprognose für die Schweiz für 2024 minimal auf 1,6 Prozent gesenkt und für 2025 minimal auf 1,1 Prozent erhöht. Bisher wurde von den Experten für das laufende Jahr mit einer Inflation von 1,7 Prozent und für 2025 von 1,0 Prozent gerechnet.

Derweil schwächen insbesondere steigende Gesundheitskosten die Kaufkraft und belasten damit den privaten Konsum. Auch der allgemeine Preisauftrieb, besonders in der ersten Jahreshälfte, wirke sich negativ aus. Grössere Anschaffungen aufgrund der herrschenden wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten würden nur zögerlich getätigt.

Risiken und Unsicherheiten

Für das kommende Jahr erwarten die KOF-Ökonomen allerdings eine Verbesserung des privaten Konsums. Als Stütze erweise sich der Arbeitsmarkt, der immer noch in einer guten Verfassung sei, so die Experten weiter. Auch die Aussichten seien positiv – die Prognosen deuteten auf ein anhaltend solides Beschäftigungswachstum hin.

Zudem dürfte es nach einer Phase sinkender Reallöhne dann sowohl im laufenden, aber insbesondere 2025 wieder zu einer positiven Entwicklung der Reallöhne kommen. Ein wesentliches Risiko für die Prognose ist laut der KOF neben der Gefahr einer Eskalation in den Konfliktregionen die Entwicklung der Kerninflationsrate.

Sollte diese nicht weiter sinken, wären die Zentralbanken gezwungen, auf Zinssenkungen zu verzichten, um die Inflation unter Kontrolle zu halten. Dies könne die erwartete Erholung der weltwirtschaftlichen Nachfrage gefährden. Hinzu komme die Unsicherheit über den Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen.

Kommentare

User #3806 (nicht angemeldet)

Das sehen wir alle selber und schon lange. Wofür genau braucht es das KOF?

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