Konjunkturerwartungen von Finanzexperten sinken zum vierten mal in Folge
Die Konjunkturerwartungen von Finanzmarktexpertinnen und -experten in Deutschland haben sich im September erneut verschlechtert.
Das Wichtigste in Kürze
- ZEW-Präsident verweist auf Lieferengpässe in Industrie.
Der Index des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sank um 13,9 Punkte auf einen neuen Wert von 26,5 Punkten, wie das ZEW am Dienstag erklärte. Es handelte sich demnach um den vierten Rückgang in Folge. Die Einschätzung der konjunkturellen Lage verbesserte sich hingegen leicht um 2,6 Punkte auf insgesamt 31,9 Punkte.
Der aktuelle Stand der ZEW-Konjunkturerwartungen drücke aus, dass die Wachstumsrate der Gesamtwirtschaft von dem jetzt erreichten Wert aus in den nächsten sechs Monaten nur noch leicht steigen werde. «Die Finanzmarktexpertinnen und -experten gehen zwar noch von einer weiteren Verbesserung der wirtschaftlichen Lage aus», erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach.
Die erwartete Dynamik der Verbesserung habe sich jedoch reduziert. «Der Chipmangel im Fahrzeugbau und die Ressourcenverknappung in der Bauwirtschaft haben zu einem deutlichen Rückgang der Ertragserwartungen dieser Branchen geführt», erklärte Wambach weiter. Dies habe sich auch auf die Konjunkturerwartungen ausgewirkt.
Das ZEW fragt monatlich rund 200 Experten aus Banken, Versicherungen und Finanzabteilungen von Grossunternehmen nach ihren Einschätzungen zu den wichtigen internationalen Finanzmarktdaten wie Inflationsraten, Zinsen, Aktienindizes, Wechselkursen und dem Ölpreis.
Im Mai waren die Konjunkturerwartungen noch auf den höchsten Wert seit 21 Jahren geklettert, im Juni und Juli hatte es dann jeweils einen Rückgang gegeben. Auch im August verzeichneten die Konjunkturerwartungen ein Minus von 22,9 Punkten.