Konsumentenschützer schiessen gegen Coop und WWF
Konsumentenschützer sind sauer. Grund dafür ist die WWF-Aktion bei Coop. Was ein Zeichen für die Umwelt sein sollte, entpuppt sich nun als grosse Sünde.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Coop läuft aktuell die WWF-Aktion «Abenteuer Wildnis».
- Die zahlreichen Spielzeuge dafür stammen aus China.
- Für den Konsumentenschutz ist das alles andere als umweltfreundlich.
Die Stiftung World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der grössten Umweltorganisationen der Welt. Ihr Ziel: ein gesunder und lebender Planet. Dafür gilt es nicht nur breite Massen zu sensibilisieren, sondern auch bedeutende Aktionen und Kooperationen zu starten.
Aktuell etwa gibt es bei Coop kuschlige WWF-Stofftiere und weitere Artikel aus der Welt der Tiere. «Die Sammelaktion hilft uns eine grössere Reichweite für unsere Botschaften zu erlangen», erklärt Mediensprecherin Myriam Stucki. Die Einnahmen kämen dann den Natur- und Umweltprojekten von WWF zugute.
Eine gute Sache – wäre da nur nicht dieser eine Haken: Sämtliche Produkte stammen aus China. Für den Schweizer Konsumentenschutz ein absolutes No-Go.
«Kinder sollen konsumieren, um die Umwelt zu schützen?», fragt sich die Stiftung auf Twitter. Und als wäre das nicht quer genug, seien alle Produkte auch noch «Made in China».
WWF: Umweltfreundlichkeit und Realität passt nicht immer
Nau.ch konfrontiert WWF mit diesen Fakten. Die Antwort: «Aus Umweltsicht gilt: Je kürzer die Transportwege für Produkte, desto besser für die Umwelt.» In der Realität sei es aber nicht immer möglich, die gewünschte Qualität, die benötigten Mengen und die gewünschten Produktionsbedingungen von einem Hersteller in der Nähe zu beziehen.
Gleichzeitig beteuert die Stiftung aber: «Alle Produkte stammen von BSCI-zertifizierten Betrieben.» Eine Organisation, die einen Verhaltenskodex anbietet, der eine ethische Lieferkette unterstützt.
Coop wiederum hält sich mit Antworten sehr bedeckt. «Um die Lieferung der benötigten Spielzeug-Mengen sicherzustellen, wurde auf einen bewährten Hersteller zurückgegriffen», sagt Mediensprecher Patrick Häfliger. Auf eine präzisere Erklärung wartet man vergebens.