KTM AG vor Insolvenz: Motorradhersteller beantragt Sanierung
KTM AG, Europas grösster Motorradhersteller, steht vor der Insolvenz und bereitet einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung vor.
Die KTM AG, Europas grösster Motorradhersteller, steht vor der Insolvenz. Das Unternehmen bereitet einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung vor.
Finanzierung im Millionenbereich
Der Finanzierungsbedarf der KTM AG beläuft sich auf einen hohen dreistelligen Millionenbetrag. Eine zeitgerechte Zwischenfinanzierung konnte nicht sichergestellt werden, wie «ORF» berichtet.
Am Dienstag fasste der Vorstand den Beschluss, ein gerichtliches Sanierungsverfahren für die KTM AG und ihre Töchter einzuleiten. Das Gericht muss diesem Antrag noch zustimmen.
Vertriebsgesellschaften und andere Tochterunternehmen der KTM AG sind laut Unternehmensangaben nicht betroffen. Ziel ist es, innerhalb von 90 Tagen einen Sanierungsplan mit den Gläubigern zu vereinbaren.
Redimensionierung und finanzielle Auswirkungen
Eine Redimensionierung der Produktion soll den Lagerüberbestand bei KTM und den Händlern anpassen. In den Jahren 2025 und 2026 wird die Betriebsleistung um etwa eine Milliarde Euro sinken.
Für das laufende Geschäftsjahr 2024 erwartet KTM bereits «ein negatives Jahresergebnis im sehr hohen dreistelligen Millionenbereich», wie «Kurier» meldet. Notwendige Abwertungen im Zuge der Restrukturierung führen zu zusätzlichem Verlustpotenzial.
Am Dienstag informierte das Unternehmen die Beschäftigten in einer Betriebsversammlung über geplante Massnahmen. Diese umfassen einen Produktionsstopp und Einschichtbetrieb für Januar und Februar.
Pierer Industrie AG ebenfalls in Restrukturierung
Bereits am Montag leitete die Pierer Industrie AG, mittelbar an der KTM AG beteiligt, ein europäisches Restrukturierungsverfahren ein. Dieses Verfahren soll helfen, finanzielle Schwierigkeiten zu überwinden, ohne Insolvenz anmelden zu müssen.
Stefan Pierer, CEO der KTM AG, zeigt sich trotz der Herausforderungen zuversichtlich: «Die Marke KTM ist mein Lebenswerk und dafür kämpfe ich», zitiert ihn «Motorsport-Total.com».
Die angekündigten Massnahmen werden erhebliche Auswirkungen auf die Produktion und möglicherweise auch auf die Belegschaft haben. Konkrete Zahlen zu möglichen Stellenabbau wurden bisher nicht genannt.
Redimensionierung geplant
KTM plant, durch die Redimensionierung der Gruppe nicht nur den Bestand zu sichern, sondern auch gestärkt aus dem Verfahren hervorzugehen. Co-CEO Gottfried Neumeister betont laut «1000PS»:
«Jetzt geht es darum, die Firma robust zu machen. Robust für die Zukunft.»