Pierer Mobility: Restrukturierung bei Tochter KTM
Die Pierer Mobility AG, Mutterkonzern von KTM, steht vor Herausforderungen: Eine umfassende Restrukturierung steht an.
Am 14. November 2023 kündigte Pierer Mobility eine umfassende Restrukturierung seiner Tochter KTM an. Das Unternehmen strebt eine Überbrückungsfinanzierung in dreistelliger Millionenhöhe an.
Hierzu führt es Gespräche mit dem Ankeraktionär Bajaj AG und bestehenden Finanzgläubigern. «Das Management sei derzeit dabei, die Finanzierung der KTM AG sicherzustellen», teilte Pierer mit.
Pierer Mobility versuche nun auch, seine Tochter KTM operativ wieder auf eine stabile Basis zu stellen.
Operative Anpassungen bei Pierer Mobility
Die Verhandlungen befinden sich noch in einem frühen Stadium. Pierer strebt ein Stillhalteabkommen mit den Finanzgläubigern an, um die Grundlage für die finanzielle Restrukturierung zu schaffen.
Im Zuge der Restrukturierung plant Pierer Mobility weitere einschneidende Massnahmen: Die Lagerbestände sollen durch eine deutliche Reduktion der Produktionsmengen gesenkt werden. Dies betrifft sowohl die KTM AG als auch die Händler.
«Auch der Overhead-Bereich soll nochmals deutlich angepasst werden», heisst es in der Mitteilung. «Ab 2025 sollen dann Kosten und Absatz auf einem redimensionierten Niveau stabilisiert sein.»
Vorausgegangene Gewinnwarnung
Bereits im Oktober 2023 hatte Pierer Mobility eine Gewinnwarnung herausgegeben. Das Unternehmen prognostizierte: Es werde im laufenden Jahr bei Umsatz, Ergebnis sowie beim Abbau von Working Capital und Nettoverschuldung hinter den Erwartungen zurückzubleiben.
Laut Finanznachrichtenagentur AWP machten die länger als erwartet anhaltenden schwierigen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen Pierer zu schaffen. So stagniere die europäische Wirtschaft, der wichtige deutsche Markt befinde sich sogar in einer Rezession.
Herausforderungen und Zukunftsaussichten
Die aktuellen Entwicklungen bei Pierer Mobility und KTM werfen Fragen zur zukünftigen Ausrichtung des Unternehmens auf. Die Bank Vontobel äusserte sich kritisch zur Situation:
«Die Unsicherheit um die Zukunft von Pierer sei zu gross», zitierte die Finanznachrichtenagentur AWP den Vontobel-Analysten Mark Diethelm. «Angesichts der bereits sehr hohen Schuldenlast nehme das Risiko zu, dass Pierer Schulden in Eigenkapital umwandeln müsse.»