Kudelski rutscht 2022 wieder in die Verlustzone

Der Verschlüsselungs- und Zugangsspezialist Kudelski hat 2022 wieder einen Verlust geschrieben. Auch beim Umsatz blieb das Unternehmen deutlich hinter den Erwartungen zurück.

Kudelski
Die Westschweizer Technologiegruppe Kudelski. - Keystone

Der Umsatz von Kudelski sank 2022 im Jahresvergleich um 8,8 Prozent auf 715,9 Millionen US-Dollar, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Dies ist deutlich weniger als die 744,0 Millionen, die die Analysten im AWP-Konsens erwartet haben. Währungseffekte hätten sich negativ ausgewirkt. Bei konstanten Währungen wäre der Rückgang mit 0,6 Prozent auf 705,9 Millionen Dollar deutlich geringer ausgefallen, heisst es.

Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) ging ebenfalls deutlich auf 33,2 Millionen Dollar zurück (-54,1%). Der Rückgang kam insofern nicht überraschend, da Kudelski bereits Anfang Februar in einer Gewinnwarnung das EBITDA-Ziel von 55 bis 75 Millionen Dollar gekippt hatte. Dennoch bleibt das Unternehmen noch einmal deutlich hinter den Erwartungen der Analysten zurück, die knapp 50 Millionen erwartet hatten.

Unter dem Strich schrieb Kudelski einen Verlust von 16,3 Millionen Dollar, nachdem im Vorjahr nach längerem wieder ein Gewinn von 20,4 Millionen Dollar auswiesen werden konnte.

Der Verwaltungsrat schlägt daher den Aktionären vor, auf eine Dividende zu verzichten. Im Vorjahr hatte Kudelski 10 Rappen pro Aktie an die Aktionäre ausgeschüttet.

Belastet wurde das Ergebnis vor allem durch das schlechter gelaufene Digital-TV-Geschäft, heisst es weiter. Der Netto-Umsatz sank hier im Jahresvergleich auf 300,6 Millionen Dollar, nach 355,1 Millionen im Vorjahr. Einen Teil des Rückgangs führt Kudelski auch auf den Basiseffekt zurück, da der Bereich im Vorjahr vor allem in Europa überdurchschnittlich stark gewachsen sei. Vor allem in Europa seien die Umsätze deutlich unter den Erwartungen zurückgeblieben.

Im Bereich Public Access, wozu etwa Zugangslösungen an Flughäfen, Einkaufszentren oder Stadien gehören, sank der Umsatz auf 280,2 Millionen Dollar (-1,4%). Der Umsatz sei durch den starken Euro belastet worden. Bei konstanten Währungen hätte ein Umsatzplus von 7,5 Prozent resultiert, heisst es weiter.

In den Bereichen Cybersicherheit und Internet der Dinge (IoT) konnte Kudelski zulegen. Der Netto-Umsatz im Cybersecurity-Business stieg leicht um 1,9 Prozent auf 109,3 Millionen Dollar. Gut sei vor allem das Geschäft in Europa gelaufen.

Der Umsatz im IoT-Segment verdoppelte sich erneut auf 15,7 Millionen von 7,4 Millionen im Vorjahreszeitraum. Jedoch ist das Segment noch vergleichsweise klein.

Zusammen machen die beiden Bereiche nun einen Anteil von knapp über 20 Prozent am Gesamtumsatz aus. Nach wie vor sind jedoch beide Bereiche auf Stufe EBITDA defizitär, wobei der Verlust aber etwas eingedämmt werden konnte.

Für das laufende Jahr erwartet Kudelski unter der Annahme von stabilen Betriebskosten einen EBITDA zwischen 40 und 60 Millionen Dollar. Für das wichtige Digital TV-Segment prognostiziert Kudelski einen Umsatzrückgang im kleinen einstelligen Prozentbereich. Der Bereich Public Access soll im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen.

Wachstumstreiber sollen weiterhin IoT und Cybersicherheit bleiben. So sollen sich die IoT-Umsätze in etwa wieder verdoppeln. Auch im Segment Cybersicherheit sollen die Umsätze steigen und vor allem auch die Profitabilität zunehmen.

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