Lagarde drängt EU-Staats- und Regierungschefs zu rascher Einigung auf Corona-Hilfsplan
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat die Staats- und Regierungschefs in der Europäischen Union zu einer raschen Einigung auf einen Corona-Hilfsplan aufgerufen.
Das Wichtigste in Kürze
- EZB-Chefin: Wir hoffen, dass Sie es schaffen.
Die Staats- und Regierungschefs sollten schnell einen «ambitionierten» Hilfsplan beschliessen, sagte Lagarde am Donnerstag in Frankfurt am Main nach der Ratssitzung der EZB. «Wir hoffen, dass Sie es schaffen», sagte Lagarde mit Blick auf den EU-Gipfel ab Freitag in Brüssel.
Lagarde hatte bereits in den vergangenen Monaten die Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten wiederholt aufgefordert, die geldpolitischen Anstrengungen der EZB zur Stützung der Wirtschaft in der Corona-Krise mit nationalen fiskalpolitischen Massnahmen zu unterstützen. Beim kommenden EU-Gipfel liegt ein Paket von insgesamt rund 1,8 Billionen Euro auf dem Tisch. Es besteht aus dem nächsten siebenjährigen EU-Finanzrahmen von gut einer Billion Euro und einem Corona-Hilfsfonds in Höhe von 750 Milliarden Euro.
Insbesondere die von der EU-Kommission vorgesehenen, nicht rückzahlbaren Zuschüsse für die am härtesten von der Pandemie getroffenen Staaten stiessen im Vorfeld des Treffens auf Kritik. Dänemark, Schweden, die Niederlande und Österreich wollen sie durch Darlehen ersetzen. Eine Einigung an diesem Wochenende ist unsicher.