Lebensmittel-Ampel in Frankreich wirkungslos
Rund zwei Jahre nach Einführung der Lebensmittel-Ampel in Frankreich haben Verbraucherschützer eine negative Bilanz gezogen: Der sogenannte Nutriscore sei nur auf fünf Prozent der Verpackungen im Grosshandel aufgedruckt, erklärte der Verband UFC-Que Choisir in Paris.
Das Wichtigste in Kürze
- Verbraucherschützer fordern EU-weit verpflichtende Regelung.
Der grösste französische Verbraucherverband forderte deshalb eine europaweit verpflichtende Regelung.
Der Nutriscore soll auf einen Blick Aufschluss über den Zucker- und Fettgehalt von Lebensmitteln geben. A steht für gesündere Inhaltsstoffe, E für weniger gesunde. Laut dem französischen Verband würden etwa die meisten Frühstücksprodukte für Kinder nur ein «D» erhalten - «den gleichen Wert wie ein Buttercroissant». Wegen des Übergewichts vieler Kinder sei eine klare Kennzeichnung aber wichtig, betonte UFC.
In Deutschland hatte Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) nach einer Verbraucherbefragung im September angekündigt, eine rechtliche Basis für den Nutriscore zu schaffen. Anders als die Verbraucherschützer sieht die deutsche Lebensmittelindustrie die Kennzeichnung aber skeptisch.