Star-Investor über Donald Trump: Werden ihm dankbar sein
Star-Investor Carsten Maschmeyer sieht einen positiven Effekt der Politik von Donald Trump. Sie könnte für mehr Zusammenhalt in Europa sorgen.

Das Wichtigste in Kürze
- Unternehmer Carsten Maschmeyer sieht einen positiven Nebeneffekt der Trump-Politik.
- Diese könnte für einen grösseren Zusammenhalt in Europa sorgen.
Star-Investor Carsten Maschmeyer, bekannt aus der TV-Sendung «Die Höhle der Löwen», hat Trump scharf kritisiert. In der ARD-Talkshow «Hart aber fair» findet er klare Worte für den Führungsstil des US-Präsidenten.
Maschmeyer: «Ich halte Trump für den Kaiser von Amerika. Ein bisschen Züge wie Nero in Rom. Selbstüberschätzend, selbstzerstörerisch, ein Ultranarziss, der will, dass alle ihn beachten.»
Doch er sieht auch einen positiven Nebeneffekt an der Präsidentschaft von Donald Trump: «Wir werden Trump dankbar sein, in ein paar Jahren.»
Er schaffe nämlich etwas, was wir Europäer selber nicht hinbekommen haben. «Wir werden zusammenhalten, unsere Verteidigung verbessern, unsere Wirtschaft stärker zum Wachstum bringen.»
Manchmal sei Ärger von aussen die Erkenntnis, dass man selber besser werden müsse.
Er erklärt, dass die aktuellen wirtschaftlichen Probleme Europas nicht von Trump verursacht wurden. Vielmehr sieht er die Ursache in einer überbordenden Bürokratie, mangelnder Digitalisierung und hohen Stromkosten.
Donald Trump als «der grosse Einiger Europas»
Eine ähnliche Analyse macht David Bach in der «NZZ». Er ist Professor für Strategie und politische Ökonomie am International Institute for Management Development (IMD) in Lausanne.
Er sagt: «Trump wurde schon als vieles bezeichnet, aber sein neuestes Etikett – der grosse Einiger Europas – könnte durchaus zutreffen.»
Denn sein «transaktionaler Ansatz» mit Bündnissen habe eine unbequeme Realität offengelegt: Europa könne seine Sicherheitsinteressen nicht länger an die USA delegieren.
Doch die Folgen beschränken sich laut Bach nicht nur auf die Verteidigungspolitik.
Das Amerika von Donald Trump ziehe sich nicht nur von seiner globalen Führungsrolle zurück. Es trage auch aktiv zum Abbau der internationalen Ordnung bei. Diese Ordnung hätten die USA einst selbst mitaufgebaut – gemeinsam mit Europa.
Bach: «Institutionen wie die NATO, die GATT/WTO und der IWF bildeten über Jahrzehnte hinweg das Rückgrat von Europas Sicherheit und Wohlstand. In der sich herausbildenden neuen Weltordnung ist Europas Platz keineswegs garantiert.»
Europa stehe daher an einem Wendepunkt. Es könne nun die Initiative ergreifen und sich neu aufstellen. Oder aber riskieren, an den Rand gedrängt zu werden.