Lieferketten bereiten vielen Industriefirmen noch Probleme
Laut einer Umfrage der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften sehen Manager in den Lieferkettenproblemen das grösste Risiko für ihr Unternehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Schweizer Industriefirmen kämpfen noch immer mit Lieferproblemen.
- Auch der Fachkräftemangel und der hohe Lohndruck bereiten den Managern Sorgen.
Die Sicherstellung der Lieferketten ist für viele Schweizer Industriefirmen immer noch problematisch. Neben dem Fachkräftemangel und einem hohen Lohndruck sehen die meisten Manager in einer Umfrage der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in den Lieferkettenproblemen das grösste Risiko für ihr Unternehmen. Zu diesem Schluss kommt das am Dienstag veröffentlichte «Swiss Managers Survey».
Mit 56,2 Prozent bezeichnete eine klare Mehrheit der befragten Führungskräfte die Lieferketten als das aktuell grösste Risiko. Die betroffenen Firmen sehen vor allem in der Beschaffung aus Europa und dem Aufbau von Lagerkapazitäten erfolgsversprechende Gegenstrategien, heisst es dazu.
Generell schätzen zumindest die Firmen aus dem Dienstleistungssektor das Geschäftsklima besser ein als im Vorjahr. Die Industriebetriebe sehen sich aber laut den Umfrageergebnissen aktuell in einer deutlich schwierigeren Situation als noch im März 2022.
Folgen deutlich schwierigere Zeiten?
Die Auslastung der Betreibe sei zwar dank der hohen Auftragseingänge vom letzten Jahr noch gut. Der jüngst erfolgte Rückgang bei den Bestellungen sowie der weltweit tiefe Stand der Einkaufsmanagerindizes deute indes für die kommenden Monate auf deutlich schwierigere Zeiten hin.
Dies liege aber auch daran, dass sich die Abhängigkeit von Zuwanderung, der Fachkräftemangel und der Lohndruck insbesondere für kleine Industriebetriebe nochmals verschärft habe, heisst es weiter. Im Kampf um Talente gaben zudem 70 Prozent der befragten KMU-Manager an, dass sie gegenüber den Grosskonzernen klar im Nachteil seien.
In der Umfrage befragten die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), die Fachhochschule Graubünden (FH Graubünden), die Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana (SUPSI) und die Haute École Arc (HE-Arc) insgesamt 340 Absolventen dieser Fachhochschulen.