Maskenpflicht sorgt für Umsatz-Minus im Detailhandel

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Bern,

Mit Basel-Stadt hat ein weiterer Kanton eine Maskenpflicht im Detailhandel eingeführt. Das drückt auf den Umsatz, gerade im Non-Food-Bereich.

Maskenpflicht Basel Bern Coronavirus
In vielen Kantonen gilt nun die Maskenpflicht aufgrund des Coronavirus auch in Geschäften. - sda - KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Das Wichtigste in Kürze

  • Mehrere Kantone haben bereits eine Maskenpflicht im Detailhandel.
  • Supermärkte haben kein Umsatz-Minus, andere Läden allerdings schon.

Sie ist eine beliebte Massnahme im Kampf gegen das Coronavirus: Die Gesichtsmaske. Im ÖV ist sie bereits Pflicht, in einigen Kantonen müssen Schweizer eine Maske auch beim Einkaufen im Supermarkt tragen. Und es dürften immer mehr werden.

Doch was heisst das für den Detailhandel? «Die generelle Einführung der Maskenpflicht in den Läden wird mit Sicherheit dämpfend wirken und den Online-Kanal befeuern», sagt Dagmar Jenni von der Swiss Retail Federation. Sie vertritt Unternehmen wie Manor, Ikea oder Valora.

Manor Coronavirus
Die Filiale von Manor in Baden im Kanton Aargau. - Keystone

Als Österreich im April eine Maskenpflicht im Detailhandel einführte, litten die Umsätze merklich. Vor allem im Non-Food-Bereich. Die Läden verbuchten Rückgänge von bis 40 Prozent, im Mode-Bereich gar um 50 Prozent. Laut Jenni erwarten ihre Mitglieder auch hierzulande mit weniger Umsatz bei einer Maskenpflicht. Im Non Food habe man das bereits in den Kantonen, die die Maskenpflicht eingeführt haben, beobachten können.

Detailhändler kritisieren zusätzliche Beschränkungen

Jenni findet es momentan misslich, dass einzelne Kantone eine Maskenpflicht einführen und zusätzlich noch Personen-Beschränkungen diktieren. «Die Maskenpflicht soll ja gerade dort dienlich sein, wo Abstandsregeln nicht eingehalten werden können und die kantonalen Fallzahlen hoch sind. Die Hygiene und weiteren Schutzmassenahmen gelten ja weiterhin.»

In den Supermärkten scheint die Maskenpflicht keinen grossen Unterschied zu machen. In den Regionen, wo es bereits eine Maskenpflicht gibt, stellt Aldi keine «signifikante Abweichung» der Kundenfrequenz fest. Und Coop verzeichnet in betroffenen Filialen keinen Umsatzrückgang.

Masken coronavirus coop
Fast seit Beginn der Pandemie tragen auch Mitarbeitende im Coop wegen des Coronavirus Masken. - dpa

Mit einer Maskenpflicht hat das Personal aber eine weitere Aufgabe, wie Coop Sprecher Patrick Häfliger erklärt. «Unsere Mitarbeitenden sprechen Kunden an, die keine Maske tragen, und erinnern sie an die Maskenpflicht.»

Die Detailhändlerin bietet – wie Discounter Aldi auch – in einem solchen Fall Einzelmasken zum Kauf an. «Möchten Kunden keine Maske anziehen, bitten wir sie, die Verkaufsstelle zu verlassen.»

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