Mieten wird teurer – nicht nur wegen der Nebenkosten

Laura Del Favero
Laura Del Favero

Bern,

Mieterinnen und Mieter müssen in den nächsten Monaten mit massiv steigenden Kosten rechnen. Schuld daran sind nicht nur die explodierenden Nebenkosten.

Mehrfamilienhaus
In der Schweiz werden vermehrt Mehrfamilienhäuser gebaut. Die Gründe: teures Bauland, steigende Baukosten und erschwerte Raumplanung. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Mietkosten dürften der UBS zufolge bis Ende 2023 um bis zu 8 Prozent zunehmen.
  • Gründe dafür sind unter anderem steigende Zinsen und eine drohende Wohnungsnot.

Mieten wird teurer – und zwar massiv. Bereits bis Ende nächsten Jahres dürften die Kosten um bis zu 8 Prozent steigen, so die Einschätzungen der UBS. Bis 2025 rechnet die Schweizer Grossbank sogar mit einem Anstieg von bis zu 20 Prozent.

Nebenkosten
Die Nebenkosten steigen. - dpa

Die Gründe dafür sind vielseitig, wie die «Handelszeitung» festhält. Nebst den höheren Ausgaben für Strom und Energie treibt nämlich auch die Inflation die Zinsen und damit den hypothekarischen Referenzzinssatz in die Höhe.

Leben Sie in einer Mietwohnung?

Letzterer ist seit seiner Einführung im Jahr 2008 stets gesunken. Konkret von 3,50 auf 1,25 Prozent. Nächstes und übernächstes Jahr dürfte der Referenzzinssatz jedoch erstmals steigen – so der Tenor. Um wie viel, ist ungewiss.

Wohnungsknappheit droht

Bei den freien Wohnungen dürften die Kosten sogar schon dieses Jahr steigen – und zwar um 1 bis 1,5 Prozent. Ausschlaggebend ist hier vor allem das sinkende Angebot bei steigender Nachfrage, wie die «Handelszeitung» schreibt.

Wohnungsnot
Eine Maklerin spricht mit Interessenten bei einer Wohnungsbesichtigung. Die Nachfrage nach Wohnungen steigt, doch das Angebot nicht. - dpa

Weil Bauland und -kosten immer teurer sowie Raumplanungen immer schwerer werden, entstehen auch immer weniger Mehrfamilienhäuser. Hinzukommt, dass immer mehr Menschen alleine wohnen und immer mehr Flüchtlinge in der Schweiz für längere Zeit Zuflucht suchen.

Eine Trendwende, die von längerer Dauer sein dürfte. Die Bank Raiffeisen warnt deshalb bereits vor einer Wohnungsnot. Etwas vorsichtiger drückt es die Credit Suisse aus: «Wir steuern auf eine Wohnungsknappheit zu.»

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