Milliardendeal geplatzt: Zurich-Gruppe kann Lebensversicherungen nicht verkaufen
Zurichs Plan, Lebensversicherungspolicen in Deutschland zu verkaufen, scheitert an der Viridium Gruppe.

Der von der Zurich-Gruppe geplante Verkauf von Lebensversicherungspolicen in Deutschland findet nicht statt. Die potenzielle Käuferin, die Viridium Gruppe, habe Zurich darüber informiert, dass sie den Kauf der sogenannten «Zurich Life Legacy» in Deutschland nicht wie geplant abschliessen werde, teilte der Konzern am Dienstag mit.
Man strebe aber weiterhin an, eine Lösung für dieses Portfolio an traditionellen Lebensversicherungspolicen zu finden. Entsprechende Optionen werde man zu gegebener Zeit prüfen.
Dass der Verkauf vorerst geplatzt ist, habe keine Auswirkungen auf Zurichs Ziele oder Kapitalmanagementpläne.
Die Hintergründe des gescheiterten Deals
Was die konkreten Gründe für das Scheitern des Deals anbelangt, so teilte die Viridium Gruppe in einem separaten Communiqué einzig mit, dass die Akquisition «im Hinblick auf unsere derzeitige Eigentümerstruktur» nicht durchgeführt werden könne. Man bedauere dies, weil die Transaktion für die Kunden Vorteile gebracht hätte.
Ziel des Verkaufs wäre es laut früheren Angaben der Zurich gewesen, um Kapitalintensität und Zinsrisiko bei Altbeständen traditioneller Versicherungspolicen zu senken.
Mit dem freigesetzten Kapital hätten demnach in erster Linie Gewinnverwässerungen beseitigt und das Wachstum unterstützt werden sollen.
Die finanziellen Auswirkungen des geplatzten Verkaufs
Der Verkauf hätte auch die Übertragung von Nettorückstellungen in Höhe von 20 Milliarden US-Dollar beinhaltet, die sich hauptsächlich auf Renten- und Kapitallebensversicherungen beziehen, die vor mehr als fünf Jahren abgeschlossen wurden.
Ein Abschluss der Transaktion hätte die nach dem Schweizer Solvenztest (SST) berechnete Quote voraussichtlich um rund 8 Prozentpunkte erhöht auf geschätzt 242 Prozent.
Bei den sogenannten «Legacy»-Beständen, die Versicherer abwickeln, ist kein Neugeschäft vorgesehen, bestehende Verträge müssen jedoch erfüllt werden.