Muba öffnet zum letzten Mal ihre Tore
Die Muba, die einstige «Mutter aller Messen» in Basel, öffnet heute Freitag zum letzten Mal ihre Tore. Nach 102 Jahren wird sie eingestellt.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der diesjährigen Muba sind 605 Aussteller dabei.
- Die älteste Publikumsmesse der Schweiz beendet damit ihre Ära.
Zum 103. und letzten Mal öffnet die Muba heute Freitag in Basel ihre Tore. An der Dernière der ältesten Publikumsmesse der Schweiz sind 605 Aussteller mit dabei, 16 weniger als 2018.
Unter anderem präsentiert sich an der bis zum 17. Februar dauernden Frühjahresmesse das Gastland Japan, wie es in einer Mitteilung der Messe heisst. Als Gastregion ist Appenzell vertreten. Der Eintritt ist bei der letzten Ausgabe gratis.
Die wegen fundamentalen Veränderungen in der Messe- und Eventbranche in Schwierigkeiten geratene MCH Group hat im vergangenen Sommer entschieden, die Muba einzustellen. Die Messe litt seit Jahren unter einem Publikumsschwund. 2018 waren noch rund 124'000 Besucherinnen und Besucher gezählt worden.
In ihren besten Zeiten hatte die Mustermesse mehr als eine Million Besuchende. Erstmals durchgeführt worden war die Muba als Schweizer Mustermesse im Frühling 1917. Sie sollte als nationale Leistungsschau während des Ersten Weltkriegs den «Überlebenswillen der Schweiz und die landeseigenen Produkte stärken».
831 Aussteller präsentierten an der ersten Mustermesse während fünfzehn Tagen ihre Muster. Anhand dieser konnten Bestellungen getätigt werden. Einen direkten Warenverkauf gab es noch nicht. Die Messe fand im Stadtcasino, einigen Turnhallen sowie einer provisorischen Messehalle im Kleinbasel statt.
Muba lockte 5000 Besucher pro Tag
5000 Besuchende zählte die Erstausgabe im Durchschnitt pro Tag, wie aus Dokumenten des Basler Staatsarchivs hervorgeht. Mit Geschäftsabschlüssen in der Höhe von rund 25 Millionen Franken habe die Messe alle Erwartungen übertroffen.
Teilnehmen durften an der Mustermesse zunächst nur schweizerische Unternehmen mit einer komplett schweizerischen Belegschaft. Erst zu Beginn der 1960er Jahre wurden in bestimmten Branchen vereinzelt ausländische Produkte zugelassen.
Einige der heute eigenständigen Messen haben die Mustermesse als «Mutter aller Messen» an Bedeutung klar überholt, etwa die 1973 erstmals durchgeführte Uhren- und Schmuckmesse, die heutige Baselworld oder die Kunstmesse Art Basel.