Nach Brand in Egnach: Detailhändler müssen mit Import-Äpfel aufstocken

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Region Arbon,

In der Nacht auf Samstag brannte eine Lagerhalle in Egnach TG. Und mit ihr 1000 Tonnen Obst. Das spürt auch der Detailhandel.

Beim Grossbrand in Egnach entstand ein Sachschaden in Millionenhöhe.
Beim Grossbrand in Egnach entstand ein Sachschaden in Millionenhöhe. - zvg

Das Wichtigste in Kürze

  • Rund 1000 Tonnen Obst sind bei einem Brand in Egnach TG verbrannt.
  • Der Schweizer Detailhandel muss darum früher auf Import-Obst umsatteln.

In der Nacht auf Samstag ging eine Lagerhalle in Egnach TG in Flammen auf. Vier Jugendliche sollen den Grossbrand verursacht haben (Nau berichtete). Über 1000 Tonnen Äpfel und Gemüse sind verbrannt. Hauptsächlich die Apfelsorten Gala und Golden. Die sollten eigentlich im Schweizer Detailhandel verkauft werden.

Das Problem: Wegen dem Frost im Frühjahr 2017 war der Gala-Apfel schon länger knapp. «Der Brand hat die Situation zusätzlich verschärft», sagt Lidl-Sprecherin Corina Milz. «Wir sind aus diesem Grund auf Importe aus dem Ausland angewiesen, können zurzeit aber noch Schweizer Äpfel in gewissen Sorten anbieten.»

Einheimische Äpfel gehen im Mai aus

Ähnlich klingt es bei der Migros. «Natürlich schmerzen in einem Jahr mit einer geringen Kernobsternte diese Verluste umso mehr», sagt Sprecherin Alexandra Kunz. «Wir werden entsprechend auf Importe zurückgreifen müssen. Sie geht davon aus, dass die Migros ab Mai Importe verkaufen wird.

Der entstandene Sachschaden beträgt mehrere Millionen Franken.
Der entstandene Sachschaden beträgt mehrere Millionen Franken. - keystone

Weniger prekär ist die Situation bei den Golden-Delicious-Äpfeln. Der war vom Frost kaum betroffen. «Insofern hat dieser Verlust kaum Einfluss auf die Verfügbarkeit in den Filialen», so die Migros-Sprecherin.

Golden-Delicious weniger betroffen

Im Thurgau sind auch für Coop bestimmte Golden-Äpfel abgebrannt. «Wir gehen davon aus, dass wir bis rund Ende April Schweizer Äpfel im Sortiment haben werden», sagt Sprecherin Alena Kress. Doch: «Der Brandfall hat daran nichts geändert»,

Ausnahme ist Aldi. Zwar bietet der Discounter auch Schweizer Obst an. Sprecher Oliver Frommenwiler sagt aber: «Der Vorfall hat jedoch keine Auswirkungen auf unser Obst- und Gemüsesortiment.»

Einigkeit herrscht bei den Preisen. Die ändern sich nicht, egal woher die Äpfel stammen.

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«Jugendliche haben Brand fahrlässig verursacht» - Nau

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