Nach EZB-Zinserhöhung: Dax schafft es wieder aufs Vortagesniveau
Der Dax Performance Index konnte am Donnerstag seine Verluste ausgleichen, nachdem die Leitzinsen in der Eurozone unerwartet erhöht worden waren.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Dax schaffte es, seine Verluste wettzumachen, nachdem die Leitzinsen erhöht wurden.
- Der Softwarehersteller SAP musste im zweiten Quartal einen Ergebnisrückgang hinnehmen.
- Demgegenüber bleibt der Pharmaausrüster Sartorius weiter auf Wachstumskurs
Nach einer unerwartet deutlichen Erhöhung der Leitzinsen in der Eurozone hat der deutsche Aktienmarkt am Donnerstagnachmittag seine Verluste wettgemacht. Der Leitindex Dax schwankte direkt nach der Zinsentscheidung etwas stärker. Er pendelte sich aber danach über dem Niveau unmittelbar vor der Zinserhöhung ein.
Zuletzt notierte der Leitindex nur noch 0,05 Prozent tiefer bei 13 274,91 Punkten. Der MDax der mittelgrossen Börsenunternehmen stieg um 0,37 Prozent auf 26 796,40 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um rund 0,6 Prozent nach oben.
«Die Zinserhöhung der EZB um 50 Basispunkte ist angesichts der Inflation von über 8 Prozent sehr angemessen». Das sagte Volkswirt Michael Heise von HQ Trust. Eine einigermassen neutrale Geldpolitik dürfte allerdings erst bei einem Zinsniveau um die 2 Prozent erreicht sein, glaubt er.
Dax Performance Index: Sehr schwache SAP-Aktien
Europas grösster Softwarehersteller SAP verzeichnete im zweiten Quartal einen deutlichen Ergebnisrückgang wegen Kosten in der Ukraine und einem schwachen Lizenzgeschäft. Für das Gesamtjahr strich das Management beim operativen Ergebnis auch die Prognose zusammen.
Die Aktien fielen als einer der schwächsten Dax-Werte um 5,2 Prozent. Goldman-Sachs-Analyst Mohammed Moawalla monierte enttäuschende Lizenzerlöse und den mässigen Ausblick.
Der Pharma- und Laborausrüster Sartorius bleibt weiter auf Wachstumskurs. Der Umsatz stieg in den ersten sechs Monaten auch dank Übernahmen im Jahresvergleich um knapp 27 Prozent.
Er übertraf die Erwartungen der Analysten. Das Unternehmen bestätigte zudem den Jahresausblick. Die Sartorius-Papiere stiegen als Dax-Spitzenreiter um 8,2 Prozent.
Aktien der Norma Group gerieten unter Druck
Die Aktien der Norma Group gerieten nach einem gesenkten Margenausblick unter Druck und büssten am SDax-Ende 9,6 Prozent ein. Wegen weiter steigender Materialkosten reduzierte der Verbindungstechnikspezialist den Ausblick für die bereinigte operative Gewinnmarge sowie für den operativen Netto-Mittelzufluss.
Der Euro legte nach dem Zinsentscheid merklich zu und kostete zuletzt 1,0268 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0199 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen von 1,09 Prozent am Mittwoch auf 1,15 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,29 Prozent auf 134,47 Punkte. Der Bund-Future verlor 1,14 Prozent auf 150,16 Zähler.