Noch nie waren Zinsen auf Sparkonten so tief wie heute
Auf Sparkonten gibt es immer weniger Zins. Der Experte glaubt aber nicht, dass Kleinsparer bald Negativzinse zahlen müssen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Schnitt gibt es auf Sparkonten 0,05 Prozent Zins.
- Je nach Bank liegen noch deutlich höhere Zinsen drin.
Neues Jahr, doch die Probleme bleiben. Die Zinsen auf Sparkonten sind aktuell so tief wie noch nie. Dies zeigt eine Untersuchung des Vergleichsportals Moneyland.ch.
Und es geht weiter abwärts. Mehrere Banken haben Anfang 2020 die Zinssätze auf Sparkonten gesenkt. Darunter die Migros Bank und die Aargauer Kantonalbank.
Aktuell liegen die Zinssätze auf Sparkonten für Erwachsene im Schnitt bei 0,05 Prozent. Nicht viel besser sieht es bei den 3a-Konten aus. Die werfen durchschnittlich 0,15 Prozent Zins ab. Auf einem durchschnittlichen Zahlungskonto gibt es gar keinen Zins.
Andere Banken, höhere Zinsen
«Auch im jetzigen historischen Tiefzinsumfeld haben aber Sparkonten durchaus noch ihre Berechtigung: So gibt es Angebote mit einer höheren Verzinsung – nicht nur für Jugendliche», sagt Benjamin Manz, Geschäftsführer von Moneyland.ch.
Tatsächlich gibt es je nach Institut grosse Unterschiede. So gibt es bei der UBS und Zuger Kantonalbank 0 Prozent Zins. Gleichzeitig gibt es Banken, welche bis 0,7 Prozent Zins geben.
Allerdings gibt es höhere Zinssätze oft nur unter besonderen Bedingungen. Bei der Credit Suisse gibt es das Sparkonto Bonviva Platinum nur, wenn man ein kostenpflichtiges Platinmum-Bankpaket bucht. Crédit Agricole bietet das Sparkonto Energy nur bis 50'000 Franken an. Dazu kommt eine Kündigungsfrist von einem halben Jahr.
Bessere Konditionen für Studenten
Nach wie vor erhalten Studenten und Jugendliche höhere Zinsen auf Sparkonten. Hier geben die Geldhäuser im Schnitt immer noch 0,5 Prozent Zins.
Negativzinsen gehören heute bei Schweizer Banken zur Normalität. Grundsätzlich betroffen sind davon allerdings nur hohe Sparbeträge. Bei der Aargauer Kantonalbank fallen ab zwei Millionen Franken -0,8 Prozent Zins an. Die CS, Neue Aargauer Bank und Glarner Kantonalbank verlangen ab zwei Millionen -0,75 Prozent. Die Graubündner Kantonalbank ab 250'000 Franken -0,75 Prozent und die Postfinance ab 250'000 Franken -1 Prozent.
Manz geht davon aus, dass die Schwelle für Negativzinsen in den kommenden Jahren weiter sinken werden. «Trotzdem dürften Kleinsparer im Jahr 2020 nicht direkt von Negativzinsen betroffen sein.»
Die Banken würden sich damit ins eigene Fleisch schneiden, glaubt der Finanz-Experte. Denn Kunden würden dann einfach zu einem anderen Geldhaus wechseln.