Northvolt-Krise: Grösste Investoren schreiben Beteiligung ab

Fabia Söllner
Fabia Söllner

Bern,

Der schwedische Batteriehersteller Northvolt steckt in einer tiefen Krise. Volkswagen und Goldman Sachs schreiben ihre Beteiligungen massiv ab.

Northvolt
Northvolt ringt seit längerem mit seinen Finanzen. (Archivbild) - Britta Pedersen/dpa

Northvolt, einst als Hoffnungsträger der europäischen Batterieindustrie gefeiert, kämpft mit schweren finanziellen und produktionstechnischen Problemen. Volkswagen, mit einem Anteil von 21 Prozent der grösste Aktionär, hat den Wert seiner Beteiligung «deutlich abgeschrieben».

Der Buchwert von Volkswagens Beteiligung sank von 900 Millionen Euro im Jahr 2022 auf 693 Millionen Euro im Jahr 2023.

Die aktuelle Abschreibung reduziert den Wert noch weiter, berichtet «electrive.net».

Goldman Sachs zieht Konsequenzen

Goldman Sachs, der zweitgrösste Aktionär, plant, seine 19,2-prozentige Beteiligung im Wert von 900 Millionen Dollar bis Jahresende vollständig abzuschreiben. Das berichtet die «Financial Times».

goldman sachs
Goldman Sachs reduziert ebenfalls seine Beteiligung in Northvolt. - Keystone

Northvolt beantragte vergangene Woche in den USA Gläubigerschutz nach Chapter 11.

CEO Peter Carlsson trat infolgedessen zurück und sprach von einem Kapitalbedarf von einer bis 1,2 Milliarden US-Dollar.

Northvolt: Produktionsprobleme und Auftragsverluste

Das Unternehmen leidet unter massiven Produktionsproblemen und dem Verlust eines Grossauftrags von BMW im Wert von zwei Milliarden Euro. Das Werk in Skellefteå, Schweden, liefert nicht die benötigten Mengen, berichtet die «Berliner Zeitung».

Der schwedische Pensionsfonds AMF, einer der zehn grössten Aktionäre, überprüft ebenfalls seine Beteiligung und passt sie an. «Der Wert von Northvolt ist offensichtlich deutlich niedriger als vergangenes Jahr»«, sagte ein AMF-Sprecher gegenüber Reuters.

Kommentare

User #4684 (nicht angemeldet)

Hauptsache die Acker und Bachflächen welche Lebensraum für viele Pflanzen, Insekten und Tiere waren wurden für den geplanten Bau der Fabrik im Schleswig-Holsteinischen Heide platt gemacht, die 3000 Arbeitsplätzchen waren zu verlockend. Die Natur ist mal wieder der eigentliche Verlierer.

User #1687 (nicht angemeldet)

Aus verschiedenen Quellen, weiß man, dass China ein großes Interesse an einem Scheitern von NV hatte. Wider besseren Wissens hat die Unternehmensführung auf einen berüchtigten chin. Anlagenhersteller gesetzt. Die Konsequenzen sind tragisch.

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