Batteriehersteller Northvolt beantragt Gläubigerschutz
Der schwedische Batteriehersteller Northvolt beantragt Gläubigerschutz in den USA.
Der finanziell angeschlagene schwedische Batteriehersteller Northvolt hat in den USA Gläubigerschutz beantragt. Das Unternehmen meldete am Donnerstagabend ein Restrukturierungsverfahren gemäss «Chapter 11» des US-Insolvenzrechts an, wie es mitteilte.
Damit will sich Northvolt vor Forderungen der Gläubiger schützen, während es um seine Zukunft als eigenständiges Unternehmen ringt. Der Schritt ermögliche Zugang zu neuen Finanzierungsquellen, teilte Northvolt mit. 100 Millionen US-Dollar würden dem Unternehmen von einem Kundenunternehmen im Rahmen einer Art Brückenfinanzierung bereitgestellt.
Darüber hinaus erhalte Northvolt von Kreditgebern Zugang zu etwa 145 Millionen US-Dollar (sogenanntes Cash Collateral). Unter «Chapter 11» dürfen Unternehmen unter der Aufsicht eines Konkursrichters ihre Geschäfte zunächst weiter betreiben und Pläne für die Schuldenrückzahlung ausarbeiten.
Zukunft von Northvolt: Grosse Herausforderungen
Die Gläubiger können in dieser Zeit nicht auf die Vermögenswerte zugreifen. Northvolt galt hinsichtlich der Batterieproduktion für E-Autos lange Zeit als grosser Hoffnungsträger der europäischen Automobilindustrie, ringt seit geraumer Zeit aber mit grösseren Finanzierungsproblemen.
Unter anderem hatte Autobauer BMW im Juni einen Auftrag für Batteriezellen im Wert von zwei Milliarden Euro zurückgezogen. Im September folgte dann Northvolts Ankündigung, schätzungsweise 1600 Beschäftigte in Schweden zu entlassen sowie gleich mehrere Expansionspläne auf Eis zu legen.
Konzentrieren will sich das Unternehmen nun vor allem auf die Grossserienproduktion von Batteriezellen in der Fabrik Northvolt Ett im schwedischen Skellefteå.