Nur das Sechseläuten hat ein riesiges Bundesrats-Aufgebot
Gleich drei Bundesräte und der Bundeskanzler nahmen am Montag am Sechseläuten teil. Davon können andere Messen nur träumen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Montag fand in Zürich das Sechseläuten statt.
- Dabei nahmen drei Bundesräte und der Bundeskanzler teil.
- Auch drei alt Bundesräte besuchten den Anlass.
- An anderen Messen oder Anlässen tritt die Landesregierung weniger prominent auf.
Für viele Zürcher ist das Sechseläuten ein Highlight des Jahres. Doch die letzten Stunden des «Böögg» und die obligaten Umzüge locken Besucher aus der ganzen Schweiz an.
Auch die Bundesregierung ist am Montag nach Zürich gepilgert. Mit einem Grossaufkommen: Guy Parmelin war dort, Ignazio Cassis und Karin-Keller-Sutter ebenso. Im Schlepptau zudem noch Bundeskanzler Walter Thurnherr.
Dass die halbe Bundesregierung in Zürich zuschaut, wie der «Böögg» das Zeitliche segnet, gibt auch in Bundesbern zu reden. Hinter vorgehaltener Hand fragt man, ob die Landesregierung wohl nicht besseres zu tun hätte.
«Offenbar haben die aktiven Bundesräte auch Zeit», bemerkte Alt-Bundesrat Johann Schneider-Ammann am Rande des Sechseläutens. Und fügt an: «Umso besser!»
Der FDP-Mann war nicht das einzige frühere Mitglied der Landesregierung in Zürich. Auch Elisabeth Kopp und Ruth Metzler besuchten den Anlass.
Für einen Veranstalter ist es ein Prestige, wenn der Bundesrat aufkreuzt. Doch ein Grossaufgebot wie am diesjährigen Zürcher-Traditionsfest ist aussergewöhnlich.
Sechseläuten mit überdurchschnittlich vielen Bundesräten
Vor allem keine Selbstverständlichkeit. Die Landesregierung ist nicht verpflichtet, an Messen teilzunehmen. So ist an der letzten Ausgabe der Muba gar kein Vertreter des Bundesrats aufgekreuzt. Zum Bedauern der Veranstalter.
Nau hat bei den grossen Schweizer Messebetreibern angefragt, ob sie sich auch mehr Aufmerksamkeit des Bundesrats wünschten. Die meisten Betreiber liessen die Anfrage von Nau unbeantwortet oder wollten sich dazu nicht äussern.
Offen geben sich einzig die Olma-Veranstalter. «Sechseläuten und Olma lassen sich in Bezug auf die Bundesrats-Präsenz ganz und gar nicht vergleichen», sagt Direktor Nicolo Paganini. Beim Sechseläuten seien die Bundesräte Gäste der einzelnen Zünfte, erklärt der CVP-Nationalrat.
Die Ostschweizer laden jeweils nur einen Bundesrat ein. «Dass diese Einladung jedes Jahr von einem Bundesrat oder einer Bundesrätin angenommen wird, freut uns enorm». Das sei für die Olma wichtig und gebe der Messe nationale Relevanz.
Auch die Alt-Bundesräte Hans-Rudolf Merz und Ruth Metzler sind immer wieder Gäste an der Olma-Eröffnung. «Wir durften aus Anlass unseres Jubiläums 2017 Bundespräsident Ueli Maurer sowie die alt Bundesräte Hans-Rudolf Merz und Ruth Metzler zu Olma-Botschaftern ernennen.»