Ölkonzern Chevron verdient mehr als erwartet
Das Wichtigste in Kürze
- Der Überschuss kletterte in den drei Monaten bis Ende September um mehr als 80 Prozent auf 11,2 Milliarden Dollar, wie der zweitgrösste US-Ölkonzern am Freitag in San Ramon mitteilte.
Branchenkenner hatten nur mit einem Plus von 55 Prozent gerechnet.
Anders als die europäischen Konkurrenten Shell und Repsol kündigte Chevron keine zusätzlichen Aktionärsrenditen an. Dies dürfte ganz im Sinne von US-Präsident Joe Biden liegen. Dieser hatte die Ölkonzerne aufgefordert, mehr Geld in die Produktion zu stecken, statt in Dividenden und Aktienrückkäufe. Erst am Donnerstag hatte Biden den Energieriesen Shell für die Ausschüttungen scharf kritisiert.
Seit dem Tiefpunkt der Pandemie hat Chevron seine Investitionen erhöht, und die Produktion in den USA ist entsprechend gestiegen. Allerdings gleicht das den Rückgang in anderen Teilen der Welt nicht aus. Im Gesamtjahr sollen Investitionen in Höhe von 15 Milliarden Dollar getätigt werden, das ist aber ein Viertel weniger als vor der Pandemie. Auch hatte Chevron bereits vor einigen Monaten schon Dividenden und Aktienrückkäufe von insgesamt 25 Milliarden Dollar pro Jahr angekündigt.
In den vergangenen Monaten war vor allem der Anstieg des Erdgaspreises infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine für Chevron ein starker Treiber. Weil die Menschen wieder mehr reisten als zu Beginn der Corona-Pandemie, gab es im dritten Quartal zudem eine höhere Nachfrage nach Flugzeugtreibstoff. Ausserdem profitierte der Konzern von Währungseffekten.