Online-Händler sind nicht immer billiger
Das Wichtigste in Kürze
- Die Preise im Netz und in den Filialen nähern sich immer mehr an.
- Ein Experte glaubt, dass sich künftig die Preise weiter annähern werden.
Schweizer posten immer häufiger im Netz. Coop hat letztes Jahr den Online-Umsatz auf 1,7 Milliarden Franken gesteigert. Ein Plus von fast 19 Prozent. Und Migros machte 2017 im Netz über 1,95 Milliarden Umsatz. Fünf Prozent mehr als im Vorjahr.
Preise angeglichen
«Das Preisniveau für vergleichbare Güter hat sich wegen dem Internet international und auch über die Kanäle hinweg angeglichen», erklärt Patrick Kessler, Präsident vom Verband des Schweizerischen Versandhandels. Denkbar seien unterschiedliche Preise pro Kanal und Standort zwar schon. «Aber wenn der Kunde es merkt, landet der Fall gleich in den Medien.» Das führe zu einem Druck, die Preise On- und Offline anzugleichen.
Das ist nicht überall der Fall. Wer sich die Zeit nimmt, macht im Netz auch heute noch viele Schnäppchen. Doch das dürfte sich ändern, glaubt Kessler. «Die reinen Produkte-Preise werden sich langfristig angleichen, was übrigens auch im internationalen Vergleich gilt.»
Warum boomt der Online-Handel? Tiefere Preise, könnte man meinen. Doch bei vielen Produkten ist die Preisdifferenz weggeschmolzen. Beispiel Elektronik-Handel: Der Kopfhörer Beats X kostet bei Online-Gigant Digitec 129 Franken. Gleiches Produkt kostet in den Filialen von Interdiscount 129,90 Franken. Ähnliches Bild im Kleiderhandel: Das Adidas Essentials Linear Shirt für Damen kostet bei Zalando 24 Franken, bei der Sportartikel-Kette SportXX 24,90 Franken.